„Odinskind“ war mein Highlight im Jahr 2018. „Fäulnis“ war dann mein erstes Highlight in diesem Jahr. Nun erscheint endlich das Finale der Trilogie. Mit „Gabe“ sollen die Abenteuer von Rime und Hirka einen passenden Abschluss bekommen. Hirka wird dabei vor eine alles entscheidende Frage gestellt: Auf welcher der beiden Seiten steht sie eigentlich? Wie sie sich entscheiden wird, erfahren wir dann im Buch. Am 26. Juli 2019 ist es endlich soweit und das Warten hat ein Ende.
Um die Wartezeit etwas zu überbrücken hier noch einmal ein Rückblick auf die ersten beiden Bücher. „Odinskind“ ist im Sommer 2018 erschienen und in der Fantasy Szene regelrecht eingeschlagen. Es gibt nur wenige Leser, die nicht begeistert waren und noch immer lese ich regelmäßig von neuen Lesern, denen es ebenso geht.
Meine Rezension zu „Odinskind“
Nach einem recht seichten Einstieg entwickelte dieses Buch schnell einen Sog, dem sich kaum einer entziehen konnte. Siri Pettersen hatte eine Flamme entfacht, die bis heute brennt. Ich und viele andere müssen einfach wissen wie es weiter geht.
Hirka ist schon in diesem ersten Teil der Trilogie ein beeindruckender Charakter. Als Außenseiterin geboren, aufgezogen und regelmäßig verspottet findet sie dennoch ihren Weg. Sie wächst über sich hinaus und wird zu einer der vielleicht wichtigsten Personen in Ymsland – auch wenn viele das nicht wissen. Sie opfert sich selbst um ihre Heimat zu retten.
Im zweiten Band steht Hirka dann plötzlich ganz neuen Herausforderungen gegenüber. Sie ist in einer Welt, die sie nicht kennt. Sie versteht die Sprache nicht und doch ist ihr eines gleich klar: diese Welt stirbt – auch wenn es noch niemand wahrhaben will. Alles erscheint hier künstlich, falsch und unwirklich. Nichts ist wie in ihrem geliebten Ymsland. Das Essen schmeckt nicht echt, es sieht seltsam aus und überhaupt sind ihr all die Menschen unheimlich – obwohl sie doch selbst eine von ihnen sein soll?
Der zweite Band wirft zahlreiche neue Fragen auf. Gleichzeitig führt er den Leser auf eine neue Ebene der Geschichte und regt zum Nachdenken an. Viele versteckte Botschaften finden sich auch in diesem Buch. Während in „Odinskind“ die alten Götter immer zwischen den Seiten winkten, ist es nun der Umweltschutz und die Klimaveränderungen die dunkel drohend zwischen den Zeilen stehen. Beide Bücher sind auf ihre Art großartig und fesseln den Leser.
Doch Hirka ist nicht die einzige Figur Pettersens, die in Fäulnis mit ihren Dämonen kämpfen muss. Auch Rime sieht sich mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Er ist der Rabenträger und ist damit das Oberhaupt des Rates. Doch viele trachten nach dem Sitz, den er nie wollte oder eben nach seinem Leben. Fast könnte man darüber die eigentliche Bedrohung vergessen. Aber eben nur fast.
Nachdem die ersten beiden Bände auf ganzer Linie überzeugen konnte, steigt jetzt so langsam die Spannung. International gesehen, konnte das Finale der Trilogie überzeugen. Da hoffe ich natürlich, dass es auch uns so gehen wird. Ich für meinen Teil zähle jedenfalls bereits die Tage, bis „Gabe“ endlich erscheint. Gleichzeitig ist es aber auch erschütternd, dass danach Schluss sein soll mit Hirka und Co. Einen kleinen Trost gibt es allerdings bereits: Die Autorin hat vor einiger Zeit auf Facebook geflüstert, dass sie bereits am nächsten Fantasy Spektakel arbeitet.