Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt, dass ich bald schon mein Kind in den Armen halten würde, ich hätte ihm nicht geglaubt. Jahre des Versuchens liegen hinter uns und wir waren beide mehrfach an Punkten angelangt, an denen wir uns fragten ob es vielleicht einfach nicht sein soll. Es war nicht immer einfach und die üblichen Aussagen von „das kommt schon noch“ und „entspannt euch einfach“ waren da wenig hilfreich.
Heute sind wir glücklich nicht aufgegeben zu haben und wirklich jede Alternative in Betracht gezogen zu haben. Wer weiß wo wir ohne die heutigen Möglichkeiten stehen würden? Nun sind bereits die letzten Tage meiner Schwangerschaft angelaufen und die Nervosität nimmt langsam zu. Wie wird es sein? Wird auch alles gut gehen? Neben den Ängsten steigt allerdings auch die Vorfreude. Das Kinderzimmer ist bereit, der Schrank gut gefüllt und die Kliniktasche ist gepackt. Die Zeit ist schneller vergangen als gedacht und selbst jetzt kommt es mir noch irgendwie unwirklich vor.
Ist es wirklich schon knapp neun Monate her, dass ich die Bestätigung der Schwangerschaft erhalten habe? Es kommt mir vor, als wäre es erst wenige Wochen her, dass wir die Möbel ausgesucht haben oder ich die ersten kleinen Babysachen kaufte. Die Zeit ist wirklich wie im Flug vergangen und das ganz ohne größere Beschwerden. Ich muss sagen, ich hatte hier wirklich Glück. Mir war selten schlecht, mein Kreislauf war insgesamt gut und Wassereinlagerungen kannte ich gar nicht. Darum wurde ich mehrfach beneidet, was die Frage aufwirft: Sind Schwangerschaften tatsächlich so schlimm?
Das kann eigentlich nicht sein, zumindest wenn ich an eine Unterhaltung von der Arbeit zurückdenke. Eine Kollegin (drei Kinder) wäre gern noch einmal schwanger um der Schwangerschaft willen. Das Kind bräuchte es nicht, da wären drei mehr als genug. Ich habe es bis jetzt noch nicht verstanden – vielleicht aber auch weil ich aktuell einfach nur warte, dass es endlich vorbei ist.
Endspurt – Es wird beschwerlich
Mit dem Anstieg der Temperaturen wurde auch die Schwangerschaft immer anstrengender. Ich habe bis zum Schluss gearbeitet und dafür mehr als nur einen fragenden Blick geerntet. Was für mich ganz normal war, wirft anscheinend doch mehr Fragen auf. Ich bin jedoch auch froh, es gemacht zu haben. Mit dem Einstieg in den Mutterschutz hieß es dann einen Gang runter schalten. Das Wetter war ja noch gut und ich habe die Zeit genutzt um zunächst einmal die bereits angesammelte Babykleidung zu waschen. Das ging zu dem Zeitpunkt noch ganz gut und bot zugleich die perfekte Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme. Was ist bereits da, was fehlt eventuell noch.
Im Anschluss begann die nächste Einkaufstour um die Lücken zu füllen. Das ist nun bereits vier Wochen her und heute bin ich froh, wenn ich einfach die Füße hoch legen kann. Gut, am Sonntag hatten wir wieder 39°C und ich habe den Großteil des Tages damit verbracht mich möglichst wenig zu bewegen. War es letzten Sommer ja bereits teils unerträglich war, so ist die Hitze in diesem Jahr noch anstrengender. Der Bauch ist ständig im Weg und unser Pool bringt auch nur solange Erleichterung, wie ich tatsächlich drin bin. Tatsächlich hatte ich bereits überlegt, einfach darin zu bleiben bis alles rum ist – aber das geht ja nun auch nicht…
Mit den letzten Wochen sind auch die anfänglich genannten Beschwerden aufgekommen. Der Kreislauf verträgt die Hitze nicht gut. Viel zu trinken hilft, aber große Aktivitäten sind dennoch gestrichen. Der Spaziergang mit dem Hund begrenzt sich auf die kühlen Abendstunden und selbst dann fällt er eher kurz aus. Inzwischen habe ich auch Wassereinlagerungen in den Füßen und bin froh, den Großteil des Tages einfach barfuß laufen zu können – abgesehen vom Spaziergang natürlich. Es ist erstaunlich welchen Einfluss das Wetter tatsächlich haben kann.