Diesen Beitrag habe ich bereits vor Wochen begonnen, doch nun sitze ich hier und schreibe alles noch einmal um. Warum? Ja irgendwie ging dann doch plötzlich alles ganz schnell. Angekündigt war unsere kleine Lesemaus für den 13.07.19 aber so lange wollte sie nicht warten. Bereits eine knappe Woche vorher machte sie sich auf den Weg. Hätte ich das in meiner Unwissenheit gleich richtig eingeschätzt, wäre wohl vieles auch deutlich entspannter gewesen. So war es für alle Parteien aufregend und ein wenig chaotisch. Aber wir haben es geschafft und seit dem 07.07. sind wir nun zu dritt.
So kann es manchmal gehen, nicht umsonst sagt man, dass Kinder das Leben komplett umkrempeln würden. Die Planung für die letzte Woche vor der Geburt war also völlig hinfällig und entsprechend ruhig wurde es hier. Doch nun haben wir langsam unseren Rhythmus gefunden und ich finde wieder etwas Zeit um euch auch hier auf dem Laufenden zu halten und neue Bücher vorzustellen.
Aber zurück zum eigentlich geplanten Beitrag: Ich wollte euch von einem neuen Hobby erzählen, dass sich im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Vorbereitung ergeben hat: Nähen. Alles begann mit der Suche nach süßen Babysachen. Während mein Mann anfing die Hände über dem Kopf zusammen zu schlagen, habe ich mit Begeisterung an den Wochenenden verschiedene Kindersachenbasare aufgesucht. Ich hatte die Hoffnung hier schöne Sachen zu günstigen Preisen zu bekommen. Gerade in den ersten Wochen/Monaten würde unser Mädchen vieles wohl nur kurz anhaben.
Die Einstiegsgröße 52/56 wurde für maximal 4 Wochen auf tragfähig eingeschätzt – wobei es hier natürlich auch vom Kind abhängt. Für einen Monat alles komplett neu zu kaufen kam mir falsch vor – und überflüssig teuer. Zudem hat gebrauchte Kleidung einen entscheidenden Vorteil: Sie ist bereits mehrfach gewaschen und dadurch nicht mehr so belastet. Also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Dennoch folgte relativ bald die Ernüchterung. Wenn ich unser Kind komplett von vorne bis hinten in Rosa kleiden wollte, wäre es sicherlich einfach gewesen schnell eine komplette Ausstattung zusammen zu bekommen. Genau das wollte ich allerdings nicht – zumal ich mich gerade in den ersten Wochen gar nicht mit dieser Farbe anfreunden konnte 😉 Das hat sich inzwischen zwar etwas geändert, dennoch bevorzuge ich noch immer Farben fern des üblichen Klischees. Fündig wurde ich hier vor allem bei den selbst genähten Sachen. Davon habe ich tatsächlich ein paar wenige auch auf den Basaren bekommen und daher letztlich doch noch mal im Internet recherchiert.
Nun der nächste Schritt war dann gar nicht mehr so weit und ihr könnt ihn euch sicherlich schon denken. Ehe ich mich versah, hatte ich mit einer Freundin einen „Mini-Nähkurs“ vereinbart. Sie näht häufiger und war bereit mir blutiger Anfängerin zumindest die Grundlagen zu zeigen. Den Anfang machten die beiden Kissen, die ihr in einem der letzten Beiträge schon gesehen habt. Die Panele und Rückseitenstoffe habe ich mühevoll zusammengesucht, da ersteres im Angebot und letzteres beim gleichen Händler nicht vorhanden war. Für mein Erstlingswerk bin ich tatsächlich sehr zufrieden.
Als nächstes folgte direkt ein Kleidungsstück: eine Pumphose. Der Schnitt gilt generell als einfach und auch für Anfängerinnen problemlos zu meistern. Nun sagen wir es einmal so: die Hose an sich war tatsächlich relativ schnell genäht. Bei den Bündchen bin ich allerdings regelrecht verzweifelt. Was war ich froh, als sie irgendwann endlich angebracht werden. Aus Frust – und aufgrund der sehr heißen Temperaturen – habe ich daraufhin erst einmal eine Pause eingelegt. Doch es hat mich gefuchst. Ich wollte es unbedingt noch einmal versuchen und tja, zweiter Versuch, zweite Hose eine Nummer größer und… gleiches Spiel.
Für die Bündchen brauche ich anscheinend deutlich mehr Übung. Die Ergebnisse trösten allerdings über das Ärgernis mehr als hinweg. Die Sachen sind niedlich und sie wird garantiert die einzige mit genau dieser Hose sein. Das ist auch ein schönes Gefühl. Die nächsten Nähprojekte sind bereits in Planung und ich bin gespannt, ob ich alles so hinbekomme wie ich es mir vorstelle. Einen Nachteil hat es allerdings auch: Neben der Büchersucht gibt es nun eine weitere: Die Stoffsucht. Ihr glaubt nicht wie viele unglaublich niedliche Stoffe es gibt. Ich muss mich hier schon bremsen und werde wohl mein Lesezimmer teilweise neu strukturieren müssen um alles unterzubringen.