Bei diesem Buch waren es Cover und Titel gleichermaßen, die mein Interesse auf sich zogen. Doch erst der Klappentext klang dann so interessant, dass ich es lesen wollte. Er verspricht gute Unterhaltung mit ein bisschen Witz und natürlich den „großen“ Gefühlen.
Ellie hat Geldprobleme und nur eine Chance, ihren Kopf aus der finanziellen Schlinge zu ziehen: die Teilnahme an der TV-Show Landliebe. Vier Wochen muss sie, begleitet von Kameras und in ein Dirndl gequetscht, das bayerische Großstadtdummchen mimen. Das Weingut an der Mosel, das als Drehort dient, ist zwar traumhaft schön, doch Winzer Tom entpuppt sich als hinterwäldlerischer Sturkopf. Und er ist gar nicht erfreut, Ellie als Landliebe-Partnerin aufnehmen zu müssen. Außerdem hat Ellie weder mit Toms Augen gerechnet noch mit seinem Lächeln, das ein Kribbeln in jeden Winkel ihres Körpers jagt …
Der Einstieg in dieses Buch war… nun ja, sagen wir mal für mich nicht unbedingt passend. Ich bin kein Fan von „Bauer sucht Frau“ oder ähnlichen Formaten. Tatsächlich finde ich die extrem furchtbar und ich habe mich gerade auf den ersten knapp 100 Seiten so manches Mal gefragt, warum ich dieses Buch eigentlich lesen wollte. Um ehrlich zu sein: Ich fand es einfach dumm und war bereits mit mir am hadern, ob ich weiterlesen sollte.
Glücklicherweise habe ich das gemacht! Denn nach den ersten knapp 100 Seiten wurde es dann richtig gut. Das TV-Format rückte in den Hintergrund und die eigentliche Story tauchte auf – zum Glück! Schnell haben mich Ellie und Tom nach den anfänglichen Schwierigkeiten nun begeistert. Ich war tatsächlich regelrecht gefesselt von diesem Buch und konnte es bis zur letzten Seite nicht mehr aus den Händen legen. Der Schreibstil hatte sich nun ebenfalls gebessert, was sehr wahrscheinlich auch an der leicht veränderten Perspektive lag. Ich weiß leider nicht, ob diese Änderung nun Absicht oder einfach aus der Situation heraus entstanden ist. Ich bin jedenfalls froh, dass es sie gab. Ich glaube weitere 50 Seiten hätte ich andernfalls nicht überstanden.
Natürlich wird die Show noch immer erwähnt. Es begrenzt sich allerdings auf kleine Abschnitte zu Beginn der einzelnen Kapitel. Die nachlassende Präsenz liegt vermutlich aber auch an den teils recht großen Drehpausen. Auf der anderen Seite konnte ich auch die Figur des Aufnahmeleiters absolut nicht ausstehen – eventuell lagen meine Startschwierigkeiten darin begründet? Ich weiß es nicht. Ich kann euch allen jedenfalls nur raten: lest weiter! Wenn ihr die ersten 100 Seiten gelesen habt und noch immer aufhören wollt, dann ok. Aber vorher sollte man wirklich dranbleiben. Die Startschwierigkeiten des Buches schlagen sich natürlich auch in der Wertung nieder, wobei die beiden letzten Drittel definitiv einiges noch rausgeholt haben und es so tatsächlich für insgesamt 4 Sterne für „Landliebe“reichte.