Cassardim – Jenseits der goldenen Brücke

Dieses Buch ist mir in den letzten Monaten sehr oft über den Weg gelaufen. Das Cover sieht dabei wie viele derzeit aus und weckte dadurch lange Zeit nicht mein Interesse. Ich hatte einfach keine Lust schon wieder eine Geschichte nach Schema F zu lesen. Zum Glück kam mir dann irgendwann jedoch der Klappentext vor die Nase.

Amaia ist gerade sechzehn geworden – zum achten Mal. Warum sie und ihre fünf Geschwister so langsam altern, ist Teil des Familiengeheimnisses, das ihre Eltern um jeden Preis und mit allen Mitteln bewahren wollen. Dazu zählt auch, den mysteriösen Fremden, der eines Tages bei ihnen auftaucht, in Ketten zu legen. Denn Noar, der Mann mit den Sternenhimmelaugen und dem gefährlichen Lächeln, scheint die Antworten zu kennen, nach denen Amaia bereits ihr Leben lang sucht. Doch bevor es ihr gelingt, hinter Noars Fassade zu blicken, wird die Familie angegriffen und Amaia muss sich entscheiden: Will sie sich und ihre Geschwister retten, muss sie den Gefangenen befreien und ihm nach Cassardim folgen – in das Reich der Toten. In dieser fremden Welt findet sie die Wahrheit, aber alles hat seinen Preis – und ihr Herz gehört dazu …

Ok, ich gebe zu das klingt erst einmal nicht so besonders. Ein scheinbar unschuldiges Mädchen und ein Mann mit geheimnisvoller Aura? Hallo? Wie oft haben wir das inzwischen bereits gelesen? Dennoch klingelte irgendetwas zwischen den Zeilen durch, was mich veranlasste „Cassardim“ doch lesen zu wollen. Jetzt im Nachhinein bin ich wirklich froh darum.

Amaia ist ein junges Mädchen, dass nur scheinbar ein normales Leben führt. Regelmäßig ist sie mit ihrer Familie umgezogen, weil sie vor irgendwem fliehen müssen. Vor wem genau, das weiß sie nicht. Mit dem Auftauchen des mysteriösen Mannes und dessen Gefangennahme fallen die Lügen ihrer Eltern allerdings in sich zusammen und ein rasantes Abenteuer beginnt.

Rasant trifft es in diesem Fall tatsächlich ziemlich gut. Die Seiten fliegen hier nur so dahin. Ich habe Cassardim bereits vor einigen Wochen gelesen und auch jetzt bin ich noch immer schwer begeistert. Seit langem habe ich mal wieder ein Jugendbuch nach üblichem Schema gelesen, das mich tatsächlich restlos begeistern konnte. Die Story ist kurzweilig und kaum vorhersehbar. Gerade letzteres ist wichtig um nicht irgendwann doch Langeweile zu produzieren. Die Charaktere sind insgesamt auch sympathisch. Auch wenn Amaia teils etwas zickig wirkte, so musste man sie doch für ihre Stärke bewundern.

Julia Dippel hat eine großartige Geschichte geschaffen. Ihr Schreibstil ist wirklich großartig und absolut mitreißend. Vielleicht sollte ich ihren anderen Büchern ebenfalls eine Chance geben? Bisher hatte ich einen Bogen darum gemacht, da mir zu sehr gehypte Bücher eigentlich nicht liegen. Nach diesem großartigen Leseerlebnis sollte ich aber wohl eine Ausnahme machen.

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