„Das unendliche Meer“ war für mich eines der unbedingten „Must Reads“ des Jahres. Nachdem mir „Die 5. Welle“ insgesamt gut gefallen hatte, stand natürlich fest, dass ich auch die Fortsetzung lesen würde. Das Cover ist farblich dem vorangegangen Band angeglichen. Dennoch finde ich es weniger markant und hätte ich nicht gewusst, dass es die Fortsetzung ist, ich hätte es eher nicht vermutet.
Die erste Welle vernichtete eine halbe Million Menschen, die zweite noch viel mehr. Die dritte Welle dauerte ganze zwölf Wochen an, danach waren vier Milliarden tot. Nach der vierten Welle kann man niemandem mehr trauen. Cassie Sullivan hat überlebt, nur um sich jetzt in einer Welt wiederzufinden, die von Misstrauen, Verrat und Verzweiflung bestimmt wird. Und während die fünfte Welle ihren Verlauf nimmt, halten Cassie, Ben und Ringer ihre kleine Widerstandsgruppe zusammen, um gemeinsam gegen die Anderen zu kämpfen. Sie sind, was von der Menschheit übrig blieb, und sie werden sich so schnell nicht geschlagen geben. Und während Cassie immer noch hofft, dass ihr Retter Evan Walker lebt, wird der Kampf ums Überleben immer aussichtsloser. Bis eines Tages ein Fremder versucht, in ihr Versteck einzudringen…
Zunächst etwas vorweg. Wer den ersten Band noch nicht gelesen hat, sollte dies unbedingt tun. „Das unendliche Meer“ baut in manchen Situationen auf dem vorhergehenden Band auf, große Rückblicke gibt es nicht und daher ist es von vorteil die ‚Vergangenheit‘ bereits selbst gelesen zu haben. Zudem ist es dadurch einfacher in die Situation des Buches hinein zu finden.
Für mich liegt jetzt bereits etwas Zeit zwischen dem Lesen von Band 1 und der Fortsetzung. Ich bin sogar fast der Meinung, dass es vielleicht sogar etwas zu viel Zeit gewesen ist. Zu Beginn des Buches ist es mir sehr schwer gefallen wieder hinein zu finden. Irgendwie fand ich den Stil diesmal gänzlich anders. Während im Vorgänger auch in der Perspektive eine klare Linie verfolgt wurde, fehlte diese im zweiten Band irgendwie. In beiden wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt doch während man in Band 1 immer wusste wer erzählt, ist dies im zweiten Band gar nicht so einfach. Das machte es mir persönlich das Einfinden etwas schwieriger – nicht zuletzt da ich auch mit einer gewissen Erwartungshaltung an das Buch heran gegangen bin. Hat man jedoch einmal wieder ins Buch gefunden, entwickelt sich die Geschichte fast von selbst. Der Stil wird wieder angenehmer und die Seiten fliegen so dahin.
Die Handlung ist in sich gut, es gibt einige spannende Momente aber auch einige seichte Flüsse. Letztere ließen mich beim Lesen immer wieder ins Stocken geraten. Schade eigentlich, denn nach einem guten Auftakt in Band eins hatte ich mich auf eine spannende Fortsetzung gefreut. Natürlich gab es spannende Momente im Buch, einige sogar, der Spannungsbogen war jedoch mehrfach unterbrochen. Es gab immer wieder zwischenmenschliche Diskussionen und Erklärungen der Hintergründe zu verschiedenen Figuren. Das ist an sich gut, da sich die Figuren über die Seiten hinweg weiter entwickelt haben und ich sie beim Lesen immer besser kennenlernen konnte.
Im Vergleich zum ersten Band ist „Das unendliche Meer“ etwas schwächer in der Unterhaltung. Es ließt sich insgesamt gut, ist aber nicht durchgängig mitreißend. Die Figuren sind überzeugend und haben sich meiner Ansicht nach gut weiterentwickelt. Leider waren die Ausführungen hierzu mitunter etwas zu umfangreich und störten mitunter den Spannungsfluss. Auch die klare Linie in den Erzählperspektiven habe ich lange vermisst, mich letztlich aber damit angefreundet und so gut Anschluss gefunden.
Insgesamt vergebe ich für „Das unendliche Meer“ 3 Sterne, da es meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte aber eine insgesamt solide Fortführung der Story aus „Die 5. Welle“ ist.