Auf dieses Buch wurde ich durch Stöbern beim Verlag aufmerksam. Der Klappentext klang vielversprechend und (zum Glück) nicht so schnulzig. Als ich dieses Buch entdeckte, hatte ich wieder einmal Lust auf ein etwas ernsteres Buch ohne zu viel Schwermut 🙂 Es klang perfekt dafür.
Ein Jahr nach Lazlos Tod hat Nele den Verlust ihres geliebten Mannes noch nicht überwunden. Und Julia hat sich als Mutter von Zwillingen über die Jahre selbst aus den Augen verloren. Am Silvesterabend blicken die Freundinnen gemeinsam zurück. Schlagartig merken sie, dass das Leben endlich ist und sie ihre Träume jetzt in Angriff nehmen müssen. Zeit für einen Neuanfang – und für eine Liste mit ihren größten Wünschen, die sie sich in den nächsten zwölf Monaten erfüllen möchten.
Der Einstige in „Zum Glück ein Jahr“ war einfach. Die Story beginnt klassisch normal, ohne direkt den Tod des Mannes zu erwähnen. Nele lebt bereits seit einiger Zeit als Witwe, ist aber noch nicht über seinen Tod hinweg. Auf ihrer Silvesterparty soll sie nun erstmals wieder etwas Spaß haben – das haben sich zumindest ihre Freundinnen geschworen. Ihr merkt schon, mit so einer Party startet es sich doch wirklich unterhaltsam in ein Buch 🙂
Nele ist ein relativ lebenslustiger Charakter, der allerdings sehr unter dem Tod ihres Mannes gelitten hat. Für ihre Freundinnen ist klar, dass sie sich ihrem Verlust zu sehr hingibt und nun endlich wieder neuen Mut finden soll. Auch Julia ist auf ihre Weise in ihrem Leben gefangen. Mit Mann und Kindern ist das sicherlich auch normal, dennoch, findet zumindest Nele, sollte auch Julia mehr aus ihrem Leben machen. Auch wenn Julia scheinbar ihre Leben besser im Griff hat, so ist sie doch eher eine graue Maus, die durch ihren Mann definiert wird.
Die Handlung des Romans ist definiert von den einzelnen Aufgaben der Freundinnen und ihrem Weg zu Selbstverwirklichung. Gut das ist nicht wirklich überraschend, war es aus dem Klappentext doch bereits so herauszulesen. Die Aufgaben sind teilweise recht verrückt und so entsteht die eine oder andere durchaus seltsame Geschichte.
Der Schreibstil ist insgesamt ebenfalls gut und angenehm zu lesen. Sehr schön fand ich die Unterteilung in normales Handlungsgeschehen und die E-Mails, die sich die beiden immer wieder schreiben. Das macht es insgesamt etwas unterhaltsamer, auf der anderen Seite wahrt es aber auch die Distanz zu den einzelnen Figuren.
Insgesamt finde ich das Buch gelungen. Die Story war wie erwartet. Allerdings war der Schreibstil insgesamt relativ trocken und distanziert. Die Mails zwischendrin haben alles zwar etwas aufgelockert, wirklich retten konnte das den trockenen Stil allerdings auch nicht. Insgesamt hatte ich mir etwas mehr Unterhaltung gewünscht. Es gibt einige lustige Szenen, die beim Lesen tatsächlich auch Spaß gemacht haben, dennoch war vieles für mich persönlich auch einfach langweilig. Schade eigentlich, denn insgesamt hatte die Story sehr viel Potenzial.