Nachdem mir „Die verschollene Rasse Mensch“ von Celeste Ealain so gut gefallen hatte, verstand es sich von selbst, dass ich auch andere Bücher von ihr lesen musste. Mit „Zum Androiden geboren“ habe ich mir auch direkt das nächste vorgenommen, denn Klappentext und Leseprobe machten gleichermaßen neugierig.
Gefangen in einem fremden Körper in einer ungewissen Zeit ist eine Frau auf der Suche nach der Wahrheit. Wer ist sie, woher kommt sie und wer hat sie zu dem gemacht, was sie heute ist? In einer entemotionalisierten Gesellschaft, in der soziale Kontakte kaum noch Freundschaft, Liebe und Verständnis hervorbringen, werden unentwegt elektronische Helfer produziert, um das Leben der Menschen einfacher zu gestalten. Aber wird dieses Ziel auch tatsächlich dadurch erreicht, oder entfremden wir uns dadurch nur noch mehr? In diesem Roman werden illegale Machenschaften und Verbrechen an der Menschheit aufgedeckt, die sie sich selber zuzuschreiben hat. Fantasy stößt hier auf kalte Science-Fiction, Liebe auf metallene Grenzen. Die Frage nach dem, was menschlich ist, wird hier auf unkonventionelle, eindringliche und gerade deshalb unterhaltsame Weise aufgeworfen. Tauchen Sie ab in eine mögliche Zukunft …
Nachdem mich das vorherige Buch so begeistert hatte, ging ich natürlich mit einer leichten Erwartungshaltung an dieses Buch. Der Einstieg war mir durch die Leseprobe bereits bekannt. Er ist geheimnisvoll, wenn auch nüchtern und lässt die weitere Entwicklung der Handlung völlig offen. Dennoch schwangen schon in der Leseproben verschiedene Möglichkeiten mit, die meine Neugier ausreichend entfachten um dieses Buch lesen zu wollen.
Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und leicht. Das macht auch dieses Buch wieder sehr angenehm, da die Seiten fast unmerklich dahin fliegen. Die Erzählperspektive wechselt über das Buch hinweg immer wieder zwischen einigen Charakteren. So wird die Handlung von verschiedenen Blickwinkeln beschrieben und man erhält als Leser insgesamt einen besseren Einblick.
Dennoch erschienen mir die Charaktere teilweise etwas undurchsichtig. Ich hatte über das Buch hinweg das Gefühl nicht jede von Ihnen so kennenzulernen, wie vielleicht möglich gewesen wäre. Dennoch haben sie eine ausreichende Tiefe um die Handlung zu festigen.
Die Handlung selbst ist gut mit einem kleinen Spannungsbogen, der den Leser bei der Stange hält. Wirkliche Überraschungen bleiben bis auf einige kleine für mich jedoch aus. Leider hatte ich für eine wichtige Schlüsselerkenntnis bereits sehr früh eine Vermutung was vermutlich das große Aha-Erlebnis beim Lesen des Buches verhinderte. Dennoch konnte mich das Ende noch ein wenig überraschen, sodass ich es trotz allem gut gefunden habe.
Insgesamt vergebe ich für „Zum Androiden geboren“ 4 Sterne. Es ist gut geschrieben und unterhaltsam, zwar etwas vorhersehbar aber dennoch mitreißend. Mit „Die verschollene Rasse Mensch“ kann es jedoch nicht mithalten, daher 1 Stern weniger.