In jüngster Zeit bemerke ich eine zunehmende Bewegung in der Bloggerszene: Immer mehr Blogger wechseln von Blogspot zu WordPress oder aber vom kostenfreien Bloganbieter zum selbst gehosteten Blog. Das führt natürlich zu Fragen: Warum machen die das? Gibt es überhaupt Unterschiede? Ich selbst werde in dem Zusammenhang immer wieder gefragt, warum ich WordPress nutze oder warum ich meinen Blog selbst hoste. Um das zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen.
Eine selbst gehostete Website hat im weitesten Sinn ihre eigene Domain und eigenen Webspace. Das heißt, es wird keine Subdomain (untergeordnete Domain) gebildet. Subdomains erkennst Du immer an einem „.“ in der Adresszeile zusätzlich zu jenem vor der Dateiendung. Domains ähnlich blogname.wordpress.com oder blogname.blogspot.de sind beispielsweise immer Subdomains zur jeweiligen Hauptdomain wordpress.com bzw. blogspot.de.
Eine selbst gehostete Domain hat ihre Vor- aber eben auch Nachteile. Hier muss jeder für sich selbst abwägen wobei ich persönlich immer wieder eine selbst gehostete Variante wählen würde. Dies liegt einerseits an meinen persönlichen Vorlieben aber auch an meinem Beruf im Bereich SEO und Marketing.
- Du kannst aus einer unglaublichen Vielfalt an Templates frei für Deinen Blog aussuchen. Hier gibt es „eigentlich“ keine Grenzen, aber darauf gehe ich in einem zukünftigen Artikel noch weiter ein.
- Dein Content gehört nur Dir. Bei einer kostenlosen Domain profitiert in erster Instanz immer die Hauptdomain von Deinen Inhalten. Erst danach ist Deine eigene Seite an der Reihe.
- Google findet Hauptdomains viel interessanter als Subdomains.
Nachteile
- Es entstehen monatliche/jährliche Kosten für Deinen Blog.
- Du bist technisch verantwortlich, das heißt Du musst Dich im Zweifel selbst um Aktualisierungen der Software kümmern.
- Wenn etwas nicht funktioniert, kann es schon mal kompliziert werden.
Damit wären wir wieder bei der ursprünglichen Frage. Sobald Du Deinen Blog selbst hosten möchtest, führt kaum noch ein Weg an WordPress vorbei. Blogger ist lediglich eine Blogplatform und kann nicht für selbst gehostete Blogs verwendet werden. Natürlich gibt es nun zu WordPress noch verschiedene CMS-Systeme als Alternative. Jimdo wird von einigen gern genutzt und auch andere Baukastensysteme wie beispielsweise bei Wix finden bereits Anklang. Hier solltest Du Dich selbst einschätzen. Wie gut ist Dein technisches Know-How? Was erwartest Du Dir von Deiner Software? Baukastensysteme sind immer von Vorteil, wenn Du selbst kaum Programmierkenntnisse hast. Der Nachteil liegt allerdings in der fehlenden Flexibilität und leider oft auch der Optimierbarkeit für Suchmaschinen wie Google.
Nun möchte ich jedoch nicht alle Website-Baukästen über einen Kamm scheren, denn es gibt durchaus gut angelegte Varianten. Hier ist meist jedoch mehr Wissen erforderlich, sofern der volle Funktionsumfang wirklich ausgenutzt werden soll. WordPress finde ich im Vergleich dazu immer noch am einfachsten und flexibelsten. Es gibt eine Vielzahl an Templates, das Design ist also ungemein flexibel. Dank diverser Plugins kann der Blog mit verschiedensten Funktionen ausgestattet werden – von der einfachen Newsletter-Software bis hin zu pfiffigen Widgets für die Seitenleiste.
Letztlich entscheidest aber Du selbst, welchen Weg Du mit Deinem Blog gehen möchtest. Für den Einstieg sind kostenfreie Blogger-Plattformen ein guter Weg um ein Gespür für die Möglichkeiten zu bekommen. Hier kannst Du verschiedene Systeme bereits einmal ausprobieren und die Funktionen testen. Nach einigen Monaten oder auch Jahren kannst Du noch immer wechseln und Deinen Blog selbst hosten. Selbst „alte Hasen“ der Szene, die über Jahre hinweg eine der kostenfreien Blog-Plattformen genutzt haben, bekommen irgendwann ein ‚Jucken‘ in den Fingern und machen noch einmal alles neu. Der Blog wird selbst gehostet und die Software gewechselt – von Blogger zu WordPress. Einen von ihnen habe ich jetzt einmal nach dem Grund dafür gefragt:
Ich könnte nun sagen: Ich habe es euch ja gleich gesagt 😉 Aber darum geht es eigentlich nicht. Manja war überzeugte Nutzerin von Blogger, kannte die Plattform vermutlich wie kaum ein zweiter und dennoch hat sie sich entschieden zum selbst gehosteten Blog zu wechseln und für diesen WordPress zu verwenden. Die ungemeine Flexibilität und die vielen Möglichkeiten konnten also nicht nur mich überzeugen, sondern waren für sie auch zwei der Gründe für diesen Wechsel.
Jetzt wäre die Frage: Was hält alle anderen davon ab zu wechseln? Um es kurz zu machen: Ein solcher Wechsel ist aufwendig. Den Blog selbst aufzusetzen geht innerhalb von fünf Minuten. Das passende Template zu finden, dauert dann bereits etwas länger. Hier lohnt es sich aber auch etwas mehr Zeit zu investieren. Anschließend fallen noch die Arbeiten für Header, Seitenleiste und andere kleine gestalterische Anpassungen an – von den Plugins einmal abgesehen. Wer wirklich bei Null anfängt, kann hier leicht einen Tag beschäftigt sein bevor alles fertig ist. Diese Zeit muss man investieren wollen und natürlich auch alle „Begleiterscheinungen“ akzeptieren. Ein Muss ist der Wechsel nicht und dieser Beitrag auch kein Aufruf oder „Putsch-Versuch“ 😉
Ich benutze Blogger und hoste meinen Blog zwar nicht selbst, bin dennoch sehr zufrieden und ist easy. Habe damals auf WordPress gebloggt, habe aber gewechselt (und gelöscht!), weil ich das recht kompliziert fand.
Hallo Menna, ich freue mich auch einmal die andere Sichtweise zu hören. Ich selbst habe bis auf einen winzigen Exkurs immer mit WordPress gebloggt. Ich fühlte mich in Blogger zu sehr eingeschränkt – oder vielmehr von den kostenlosen Plattformen allgemein. Da habe ich auch WordPress vor Jahren mal probiert um für ein Projekt nicht gleich Geld investieren zu müssen. Aber nun ja, ich war nicht richtig zufrieden und jetzt finde ich es perfekt. Aber wie du schon sagst, jeder empfindet das anders und ich glaube es muss auch jeder seinen eigenen Weg gehen – nicht nur aber eben auch beim Bloggen 🙂
Gruß
Annett
Hallo Anett, danke für deinen tollen Beitrag!
Ich nutze von Anfang an WordPress und bin sehr zufrieden damit.
Liebe Grüße
Sigrid
Hallo Annett, ich bin derzeit selbst gerade bei Wechsel von Blogspot zu WordPress. Für mich war letztendlich die professionellere Aufmachung (die „eigene Seite“) und die größere Flexibilität dabei entscheidend. Zum Glück hilft mir mein Kollege beim Aufsetzen und Hosting. Ich bin jetzt nach und nach für die Fleißarbeiten zuständig, wie zum Beispiel Umzug der alten Berichte & Beiträge. Das einzige was ich schade finde ist, dass ich meine bisherigen „Besucher“ beim Umzug nicht „mitnehmen“ kann und somit wieder bei Null im Counter anfangen muss. Trotzdem freue ich mich schon auf meinen optimierten & neugestalteten Blog in WordPress.
Viele liebe Grüße, Uta vom „Damenhaft-Blog“ (im Umzug von https://damenhaft.blogspot.de zu http://www.damenhaftblog.de)
Hallo Uta, genau das meinte ich. Die Bewegung ist aktuell stark zu bemerken und natürlich gibt es auch Minuspunkte wie die Besucher. Diese lassen sich durch einen kurzen Beitrag auf dem alten Blog oft noch auf den neuen ziehen wobei die ursprüngliche Counter-Zahl natürlich weg ist. Viel schlimmer sind dagegen die Abonnenten, die sich nun erneut für Deinen Blog anmelden müssen. Diese Erfahrung machte ich auch als mein Plugin für das Folgen per Mail plötzlich nicht mehr richtig arbeiten wollte und ein neues her musste. Die Abonnenten sind erst einmal weg und leider meldet sich nur ein Bruchteil neu an.
Zu Deiner Anmerkung der Fleißarbeiten. Es gibt einen Import, mit dem Du die alten Beiträge relativ einfach in den neuen Blog übertragen kannst. Einfach mal bei den Plugins nach „Blogger Importer“ suchen, dann sollte sich etwas passendes finden 🙂
Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg bei Deinem Umzug und drücke die Daumen, dass alles gut geht.
Gruß
Annett
Hallo liebe Annett, ich bin mit meinem „Blogger“ Blog ziemlich zufrieden.
Ich finde auch nicht, dass man da in irgendwelcher Art eingeschränkt wird.
Ist eben auch eine Geschmackssache.
Liebe Grüße und eine schöne Woche, Alina ♥
Hallo Alina,
danke erst einmal für Deinen Kommentar. Ich finde es gut, dass Du auch die andere Seite erwähnst. Wie ich geschrieben habe, WordPress ist nicht das Allheilmittel und ich will hier niemanden bekehren. Blogger funktioniert genauso wie auch die kostenlose WordPress-Version funktioniert. Es ist immer eine Frage: Was möchte ich? Was erwarte ich? Für meine eigenen Ansprüche reichen die kostenlosen Plattformen einfach nicht mehr aus, aber das ist eben nicht bei allen so. In dem Sinne: Mach weiter so 🙂 Solange Du selbst zufrieden bist ist eigentlich alles perfekt 🙂
Gruß
Annett
Liebe Annett,
ich bin wirklich froh, dass ich nicht umziehen muss :-). Schon meinen ersten Blog vor bestimmt 5 oder noch mehr Jahren hatte ich direkt auf einem eigenen Webspace mit WordPress, und ich würde nie was anders wollen – warum auch, es passt ja alles :-).
Inzwischen weiß ich, welche Plugins ich mag, habe ein klein wenig Geld für mein Lieblingsdesign ausgegeben – wobei die kostenlose Auswahl auch riesig ist – und bin nach wie vor super glücklich damit. Es gibt so ziemlich nichts, was man damit nicht machen kann.
Außerdem kann man mit Blogger sicher auch wunderschöne Designs gestalten, manche bekommen das auch hin, aber ich habe rein vom ersten Eindruck her schon deutlich mehr subjektiv betrachtet hässliche Blogs bei Blogspot gesehen als bei WordPress. Ich finde, die Grundoptik von WordPress wirkt einfach etwas professioneller, kann aber auch Geschmackssache sein,
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für Deine Meinung. Du sprichst mir damit wirklich aus der Seele. Ich kann zwar nicht sagen, ob es jetzt bei Blogspot oder bei WordPress mehr hässliche Blogs gibt, aber von den Möglichkeiten empfinde ich WordPress ebenfalls als viel flexibler. Aber wie Du bin da wohl auch ich eher vorbelastet…
Lieben Gruß
Annett
Vielleicht ist hässlich auch nicht unbedingt das passende Wort, eher augenunfreundlich 😀 Knallbunter Hintergrund mit transparentem Textfeld zum Beispiel, so was begegnet mir bei Blogspot deutlich häufiger. Es gibt natürlich auch da tolle Designs, aber wohl auch sehr viele, die nur für sehr kurze Texte tauglich sind, weil man sie kaum lesen kann. Liegt dann am Blogger, nicht an der Software, trotzdem, die WordPress-Grundoptik finde ich einfach schicker.