Was kostet wohl ein Leben?

Diese Fragen haben sich bereits viele gestellt – sei es nun in der Realität, in Filmen oder in Büchern. Die Antwort fällt dabei oft sehr unterschiedlich aus. In der Realität hängt es meist an der Erreichbarkeit von Ärzten, den Möglichkeiten der Medizin oder ganz einfach der Umgebung ab. Es ist immer möglich zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und mit einem Schlag festzustellen, dass das eigene Leben nichts mehr wert zu sein scheint.

In Büchern sind es oft Schicksale, die diese Frage nach sich ziehen. Auch hier gibt es nicht immer Antworten oder Lösungen. Wir könnten nun einen Bund mit dem Teufel eingehen, und uns mehr Lebenszeit erhandeln. Doch Bücher und Serien haben uns gelehrt, dass dies nicht unbedingt die beste Idee ist.

In Krimis und Thrillern wird Leben oft in Geld aufgewogen. Wer einen Mord beauftragen möchte, der sollte über das notwendige Kleingeld verfügen oder zumindest eine ausreichend wertvolle Gegenleistung bieten. Doch auch wenn es um das Retten eines Lebens geht, ist es meist das Geld, dass den Ausschlag zum Glück gibt. Wer sich umschaut auf der Welt, der erkennt schnell, dass ein Leben einfacher in den wohlhabenden Ländern gerettet werden kann. In Entwicklungsländern, in denen medizinische Versorgung und einfache Medikamente oft nur schwer zu bekommen sind, ist es dagegen oft schwerer.

Was kostet mein Leben?

Vor dieser Frage steht auch Klarabell vom einen auf den anderen Tag. Eine Wahrsagerin teilt ihr mit, dass sie ihren 18. Geburtstag nicht mehr erleben wird. Damit kann und will sich Klara allerdings nicht abfinden. Sie sucht nach einem Ausweg, einer Möglichkeit ihr Schicksal zu verändern. Dadurch sieht sich schnell mit der Frage konfrontiert, wie weit sie bereit ist zu gehen. Welchen Preis ist sie bereit zu bezahlen? Wird sie gegen all ihre eigenen Regeln verstoßen? Gegen die Regeln der Gesellschaft? Der Ethik? Ihrer eigenen Moral?

Traumwandeln, Gedanken lesen oder mit verstorbenen Verwandten sprechen – die fantastischen Fähigkeiten von Klarabell und ihren Cousinen sind in ihrem Kölner Internat etwas vollkommen Alltägliches. Als sie jedoch erfährt, dass sie ihren achtzehnten Geburtstag nicht mehr erleben wird, begibt sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach einer Möglichkeit, diesem Schicksal zu entgehen. Der unsterbliche Pares bietet ihr an, zu Seinesgleichen zu werden, und verlangt im Austausch nur eine winzige Gegenleistung, für die ihre übernatürliche Gabe nötig wäre. Doch dieser Gefallen, der gegen jede Regel der Traumwandler verstößt, erscheint ihr als der einzige Ausweg. Wenn da nur nicht ihr Gewissen wäre …
Was kostet wohl ein Leben? Und was kostet dann erst Unsterblichkeit? Was man nicht alles in Betracht zieht, wenn man weiß, dass man nur noch einen Monat zu leben hat …

In „Die Mottenkönigin“ von Beatrice Jacoby hadert Klara mit ihrem Schicksal. Die Autorin versteht es, den Leser in den Bann der Handlung zu ziehen und so ebenfalls vor die Frage zu stellen. Wie weit würden wir gehen um unser eigenes Leben zu retten? Wie weit würden wir gehen um das Leben eines anderen zu retten?

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