Vulkantöchter

Dieses Buch war für mich ein kleines Experiment. Ich wollte mal wieder etwas gänzlich neues lesen, etwas anderes entdecken und herausfinden ob und wie es mir gefällt. Vulkantöchter weckte in diesem Zusammenhang mein Interesse. Das Cover verspricht andere Welten und neue Eindrücke und auch der Klappentext zeigt, dass zumindest die Hauptfiguren hier auf für sie unbekannten Wegen wandeln.

Eine verwirrende Vielfalt der Kulturen, überwältigende Natur und düstere Riten – die Touristin Alexandra kann der Exotik Indonesiens wenig abgewinnen. Doch als ihr Mann Martin auf mysteriöse Weise verschwindet, führt sie die Suche nach ihm tief in die Geheimnisse der Inselwelt. Und weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.
Los geht es mit einem Prolog, der für mich zunächst recht unterhaltsam aber doch leicht befremdlich gewesen ist. Die Figuren werden dem Leser hingeworfen und man erhält einen guten ersten Eindruck. Leider scheint dieser Prolog zunächst eher wenig mit dem weiteren Verlauf zu tun zu haben. Ich für meinen Teil war jedenfalls verwirrt.

Sie standen schon auf der Straße und warteten, als Sonja vorfuhr. Den vielen Koiffern nach zu urteilen ein Pärchen auf dem Weg in den Urlaub. Den sauen Mienen nach zu urteilen ein Pärchen auf dem Weg zum Scheidungsanwalt.
Zitat S. 9

Stefanie Burow erzählt „Vulkantöchter“ über mehrere Handlungsstränge. Das machte es für mich zunächst recht schwierig in die Handlung hineinzufinden, da ich das Gefühl hatte aus dem Geschehen herausgerissen zu werden. Erst recht spät erklären sich die Zusammenhänge, doch immerhin: der Leser bleibt nicht unaufgeklärt und letzten Endes ergibt alles einen Sinn 😉
Jeder Handlungsstrang hat seine eigenen Hauptfiguren – wie es eben auch sein sollte. Am markantesten sind für mich jedoch Alexandra, Martin, Birgit und in gewisser Weise Sien. Um sie rankt sich letztlich die gesamte Handlung auch wenn diese auf mehreren Ebenen und teilweise auch ohne sie stattfindet. Einen wirklichen Bezug konnte ich zunächst vor allem zu Birgit aufbauen, Alexandra war mir chronisch unsympathisch und was Martin bzw. Sien anging, die waren für mich weder das eine noch das andere.
Schwierig wurde es dadurch auch, denn während die Handlung für mich nicht wirklich durchschaubarer wurde, plätscherte es nur so dahin. Der Schreibstil ist an sich flüssig, teilweise jedoch etwas zu ausführlich. Das machte es für mich zwar einfacher die Umgebung kennenzulernen, nicht aber die Spannung während des Lesens zu finden. Erst nach etwa 150 Seiten war ich letztlich doch gefesselt und das ohne es zu merken. Das ist sicherlich ein guter Aspekt am Buch, der sich auch positiv in der Wertung bemerkbar macht. Immerhin, Alexandra wurde mir immer sympathischer während Martin in der Wertung eher weiter abrutschte. Nun ja, letztlich fieberte ich mit ihr und Birgit, was doch noch für gute Leseunterhaltung sorgte.
Insgesamt kann ich sagen, „Vulkantöchter“ ist ein gutes Buch. Es vermag zu unterhalten, aber es brauchte zumindest bei mir etwas, bis der Lesespaß wirklich in Gang kam. Die Handlungsstränge sind gut aufgebaut und so manches Mal lassen sich die Verbindungen vermuten. Dennoch war es mir manchmal zu umständlich. Insgesamt vergebe ich daher gute 3 Sterne.

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