Tödliche Spiele – Tribute von Panem – Suzanne Collins – Oetinger Verlag
„Tödliche Spiele“ – selten ist der Titel eines Buches so aussagekräftig und gleichzeitig verheißungsvoll. In zwei scheinbar banalen Worten wird der komplette Inhalt dieses ersten Bandes der Triologie „Tribute von Panem“ widergespiegelt.
Die Handlung spielt in einer Zukunft, fern unserer heutigen Vorstellung. In Nordamerika ist das leben auf insgesamt 13 Distrikte und das Capitol aufgeteilt. Von den 13 Distrikten gibt es nach einem verherenden Aufstand in der Vergangenheit jedoch nur noch zwölf. Jedes Jahr müssen sich zwei Tribute aus jedem Distrikt im Andenken oder vielmehr zur Erinnerung an diesesn Aufstand in ein Spiel auf Leben und Tot begeben. Das Capitol ist von diesen Spielen ausgenommen und übernimmt als regierende Stadt lediglich deren Organisation und die Gestaltung des für sie größten Events.
In den Distrikten herrscht jedoch ein ganz anderer Lebenswandel. Sie werden bewusst oder unbewusst in einem minimalen Lebensstandard gehalten. Dieser ist teilweise nicht einmal ausreichend um das Überleben des Einzelnen sicherzustellen und so staut sich über die Jahre auch eine Wut in den Distrikten an.
Die Regierung oder ihr Konzept steht in „Tödliche Spiele“ allerdings nicht im Vordergrund. Es ist die Geschichte von Katniss, die für ihre kleine Schwester die Rolle des Tribuns für den zwölften Distrikt übernimmt. Peeta ist der männliche Tribun, der sie auf ihrem Weg in die Arena und den Kampf begleitet. Doch von Anfang an ist klar: Nur ein Tribun darf und kann diese Spiele überleben.
Wer den Film gesehen hat, der mag in Versuchung kommen auch das Buch zu lesen. Oder aber er glaubt aus dem Film bereits alles zu wissen. Ich selbst habe das Buch gelesen, da war der Film noch nicht veröffentlicht. Ihn habe ich mir erst später angesehen und so kann ich sagen, dass im Buch die verschiedenen Charaktere um einiges besser beleuchtet werden, als es im Film ggf. möglich war.
Die Geschichte ist an sich einfach und doch fesselnd in eine gut lesbare Handlung verpackt. Das Dreiergespann Katniss, Peeta und Gale verstrickt sich in Gefühlen. Insbesondere Katniss wird in dieser Zeit hin und her gerissen. Sie hat keine Wahl, schließlich geht es ums Überleben und während so aus einer gespielten Zuneigung eine vielleicht echte wird, scheint die Liebe ihrer Jugend zu leiden. Das soll allerdings nicht heißen, dass es sich hierbei um eine verzwickte Liebesstory handelt. Nein, im Vordergrund steht der raue Ton des Alltags und der harte Kampf ums Überleben. Beides ist erschreckend real in dem ersten Band der „Tribute von Panem“ beschrieben. Dies ist auch der Grund, warum es mich überzeugt hat und ich es weiterempfehlen kann. Es wird nichts verschönt. Die einzelnen Situationen sind klar, realistisch und brutal – eine Eigenschaft, welche dem Film meiner Meinung nach manchmal gefehlt hat.