Trauerbewältigung – Wer sagt es wäre einfach?

Jeder, der bereits einen geliebten Menschen verloren hat, weiß wie schwierig die Bewältigung sein kann. Dabei ist es nebensächlich, ob wir ein Familienmitglied oder einen guten Freund verloren haben. Auch wenn Sätze wie „mit der Zeit wird es besser“ oder ähnliche gut gemeint sind, helfen sie in solchen Fällen meist eher wenig bis gar nicht. Wer sich zur Antwort noch ein freundliches Lächeln abringen kann, hat dann oft bereits viel geleistet.


Trauer bezeichnet eine durch Verlust verursachte Gemütsstimmung sowie die Kundgebung nach außen. Ursache kann der Verlust einer nahestehenden oder verehrten Person oder aber der Verlust eines Tieres sein. Auch Erinnerungen an zurückliegende oder das Wissen um bevorstehende Verluste kann zur Trauer führen.

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Die Phasen der Trauer

Psychologen teilen die Trauer in insgesamt vier Phasen:

  • Verleugnung
  • Emotionale Phase
  • Langsam Rückkehr zum Alltag
  • Akzeptanz
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Wie lang die einzelnen Phasen ausfallen, ist bei jedem unterschiedlich – auch können sie gänzlich verschieden ausfallen. Während wir zunächst nicht an den Tod glauben können, ihn verleugnen und nicht akzeptieren können, setzt relativ bald die emotionale Phase ein. Diese kann von Wut geprägt sein, von großer Traurigkeit oder anderen Emotionen. Oftmals treten die Gefühle ganz plötzlich ans Licht und es fällt schwer, nicht ständig in Tränen auszubrechen. Wie lang diese Phase der Trauerbewältigung andauert ist völlig unterschiedlich. Während einige vielleicht bereits nach einigen Tagen wieder in den Alltag zumindest grob zurück finden, benötigen andere vielleicht mehrere Wochen oder gar Monate.

Wenn Trauer zur Krankheit wird

Dauert der Prozess der Trauer über mehrere Monate oder gar Jahre in gleichbleibenden Ausmaß an, sprechen Psychologen von einer krankhaften Trauer. Diese kann zu Depressionen und einigen anderen Symptomen führen. Dennoch ist sie bisher als Krankheitsbild nicht anerkannt. Sie wird nicht einfach diagnostiziert. Vielmehr hängt hier viel von Freunden und Familie ab, dem Betroffenen zu helfen oder ihm passende Stellen zu empfehlen.

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Dies versuchen auch Griffins Eltern in „Was mir von dir bleibt“. Griffin hat seinen besten Freund, seine erste große Liebe plötzlich und vollkommen unerwartet an den Tod verloren. In seiner Zukunftsplanung gab es für sie beide immer ein Happy End, doch mit Theos plötzlichem Ableben steht dies nun zwischen den Sternen. Entsprechend tief ist das Loch, in welches er fällt. Bereits nach wenigen Tagen sprechen seine Eltern von Therapie und psychologischer Hilfe. Griffin bewältigt seine Trauer jedoch auf eigenem Weg, nicht immer im Einverständnis mit seinen Eltern und ganz sicher nicht immer entsprechend den gesellschaftlichen Normen. Sein Vorgehen ist anders, teils befremdlich und sicherlich einzigartig. Damit eckt er an, egal ob bewusst oder unbewusst.

Meine Rezension zum Buch

Wenn ihr wissen möchten, wie er den Verlust seiner großen Liebe Theo überwindet, dann kann ich euch nur empfehlen das Buch zu lesen. Adam Silvera hat hier einmal mehr in seine große emotionale Schatzkiste gegriffen.

Übrigens: Juliane von Like a Dream hat einen weiteren Artikel zum Buch geschrieben. Bei ihr stehen jedoch Toleranz und Akzeptanz im Vordergrund. Griffin ist homosexuell und während es in den Büchern von Silvera etwas ganz normales ist, sehen sich viele in der Realität mit diversen Herausforderungen betrachtet. Der Roman ist daher Anlass und Anreiz einmal genau hinzusehen, wie unsere Gesellschaft mit dem Thema umgehen und wie wir alle vielleicht damit umgehen sollten.


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