Endlich ein neues Buch von Nicola Yoon. Ich war von „Du neben mir“ so wahnsinnig begeistert, dass ich ihr neues Buch natürlich direkt lesen wollte. Ich finde die Aufmachung wieder absolut gelungen. Auch wenn der Titel im ersten Moment mehr Fragen aufwirft und irgendwie nichts richtig zusammen passt, finde ich es absolut schön. Ich mag die Farben, auch wenn ich normal nicht so der Pink – Lila – Was auch immer – Typ bin 😉
Schicksalsfäden einer großen Liebe! Wie viele Dinge müssen geschehen, welche Zufälle passieren, damit sich die Wege zweier Menschen kreuzen? Als Daniel und Natasha in New York aufeinander treffen, verguckt er sich sofort in das jamaikanische Mädchen. Die zwei teilen einen Tag voller Gespräche über das Leben, ihren Platz darin und die Frage: Ist das zwischen uns Liebe? Doch ihr Schicksal scheint bereits festzustehen, denn Natasha soll noch am selben Abend abgeschoben werden.
Der Start des Buches ist absolut grandios. Gleich zu Beginn wird Carl Sagan zitiert, was ich persönlich absolut genial fand. Wir schauen regelmäßig von ihm moderierte Dokumentationen und sind große Fans. Vielleicht begeisterte es mich deswegen etwas mehr ihn gleich zu Beginn dieses Buches zu entdecken.
Das Problem bei einem solch grandiosen Start ist allerdings die Fortführung, denn die anfängliche Begeisterung weckt unweigerlich auch Erwartungen. Diese hatte ich aufgrund des vorherigen Buches der Autorin ohnehin und vielleicht waren sie in Verbindung mit diesem Zitat noch einmal angewachsen.
Alles dreht sich um Daniel und Natasha, zwei völlig verschiedene Jugendliche, die sich aus reinem Zufall begegnen. Unglücklicherweise begegnen sie sich auch noch an dem Tag, an dem Natasha abgeschoben werden soll und Daniel ein überaus wichtiges Gespräch hat. Im Buch wird ihre Geschichte aus beiden Sichtweisen dargestellt, abgetrennt in entsprechend beschriftete Kapitel. Diese sind teil sehr kurz – gerade ausreichend um dem Leser ein besseres Verständnis der Situation und der Gefühlswelt der beiden zu geben.
Leider blieb durch die mitunter doch zu kurzen Kapitel der Lesefluss für mich etwas auf der Strecke. Grundsätzlich mag ich diese Art der Aufteilung, allerdings brauche ich beim Lesen ein paar mehr Zeilen um mich wieder in den Charakter einzufinden. Hier sind die Kapitel jedoch oft nur zwei bis drei Seiten lang oder gar noch kürzer. Das störte auf Dauer irgendwie und ich bin weder mit Natasha noch mit Daniel richtig warm geworden.
Den Ansatz der Story und den Schreibstil finde ich wiederum gut. Die Autorin setzt erneut auf einfache Darstellungen in Verbindung mit teils sehr tiefgehenden Fragen. Das ergibt eine interessante Mischung auch wenn sich das Buch aufgrund der Kapitelthematik zu keinem wirklichen Pageturner entwickelte.
„The Sun is also a Star“ hat meine Erwartungen leider absolut nicht erfüllt. Ich gebe zu, dass diese nach Yoons Debut nicht unbedingt gering waren und auch die Erwähnung von Carl Sagan hat dem Buch letztlich wohl eher geschadet. Insgesamt finde ich das Cover noch immer absolut toll und der Ansatz der Geschichte ist ebenfalls gut gewählt. Der für mich mangelnde Lesefluss hat mir das Buch allerdings etwas verdorben. Ich bin dadurch nicht richtig in die Story gekommen und konnte weder mit dem einen noch dem anderen mitfiebern. Sehr schade!