Outlaw

Gestern habe ich im Rahmen der Lesemarathons Outlaw beendet – mein erstes Buch, dass ich bei Blogg dein Buch vom blanvalet Verlag erhalten habe. Der Klappentext klang super und auch das Cover sprach mich direkt an – für mich, Grund genug ein Buch auch zu lesen 🙂
Hauptrolle in diesem Thriller von Lee Child hat Jack Reacher inne – ein bekannter Protagonist des Autors, der auch entsprechend auf dem Cover vertreten ist. Er zieht quer durch die USA und gelangt so zu zwei benachbarten Orten in Colorado: Hope und Despair. Während das eine für die Hoffnung steht, heißt der andere Ort übersetzt Verzweiflung. Eine Tatsache, die nicht nur mein Interesse weckte sondern auch den Protagonisten aufmerksam machte. Es sind zwei Orte die eigentlich nicht gegensätzlicher sein könnten und dennoch scheint hier etwas vor sich zu gehen. Junge Männer verschwinden in Despair während ihre Freundinnen und Freunde in Hope nach ihnen suchen…

„Schönen Tag noch, Corporal“, sagte er und fur davon. Er gab Gas, passierte das kleine grüne Schuld und brachte die Einwohnerzahl von Despair vorübergehend auf volle 2692 Seelen.

Zitat Seite 111
Jack Reacher ist niemand, der sich leicht abwimmeln lässt – besonders wenn etwas sein Interesse geweckt hat. Lee Child unterstreicht dies durch einen nüchternen Schreibstil, der in gewisser Weise auch die militärische Vergangenheit seiner Hauptfigur noch einmal unterstreicht. Jack ist kein einfacher Mensch, er hat sich für ein Leben auf der Straße entschieden, das ihn quer durchs Land führt und dabei immer wieder Abenteuer bereithält. Jede Situation und jeder Gedankengang Reachers wird vom Autor genau beschrieben – nüchtern und distanziert.
Leider verliert dabei die eine oder andere vermeintlich spannende Stelle im Buch jedoch ihren Reiz. Andere wiederum ließen mich dagegen gerade aufgrund dieser nüchternden Distanz eher schmunzeln. Es ist eine seltsame Konstellation: ein ehemaliger MP und ein weiblicher Cop des Ortes Hope. Sie freunden sich an und diskutieren selbst über vermeintliche Belanglosigkeiten. Dennoch hatte dieses Zusammentreffen und die sich daraus entwickelnde Freundschaft etwas, dessen Reiz mich durch das ganze Buch zog.
„Verstöße gehen mich nichts an. Ich bin kein EPA-Inspektor, ich bin überhaupt keine Art Inspektor.“
Die Frau sagte: „Dann sollten Sie sich freagen, warum dieses Flugzeug jede Nacht unterwegs ist.“

Zitat Seite 131
Der bissige Humor Reachers machte das Buch noch zusätzlich interessant und immer mal wieder unterhaltsam. Insgesamt fehlte jedoch die Spannung, die ich bei einem Thriller erwartet hätte. Die Handlung von Outlaw plätscherte mehr vor sich hin, als das sie mich als Leser wirklich mit sich zog. Das war schade, da die Idee hinter der dem Buch gar nicht so schlecht gewesen ist. An manchen Stellen hätte der Autor meiner Meinung nach etwas mehr aus der jeweiligen Situation rausholen können – denn Raum genug war da. Dennoch blieb er jederzeit sehr distanziert und nüchtern, was ich im Gesamtblick auf das Buch sehr schade finde. Insgesamt gibt es daher nur 3 von 5 Sternen von mir, da die Geschichte deutlich mehr hergegeben hätte, das Buch aber nicht derart langweilig war, dass ich eingeschlafen wäre 😉 Für Fans von Jack Reacher ist dies sicherlich ein guter weiterer Thriller aus der Hand von Lee Child, der beispielsweise hier bestellt werden kann. Mich hat das Buch leider nicht vollends überzeugt. Zum Abschluss jedoch noch eines meiner Lieblings-Zitate aus Outlaw:
„Sie sind eine Ein-Mann-Verbrechenswelle.“
„Nein, ich bin Alice im Wunderland.“

Zitat Seite 214

One Reply to “Outlaw”

  1. Hallo,
    Ich habe im letzten Jahr alle Jack Reacher Bücher hintereinander gelesen weil mich die ersten 3 schon gut gefallen haben. Outlaw ist schon das 12. in der Reihe, aber nicht sein Bestes. Ich habe auch die letzten 4 bis zum „A wanted Man“ gelesen die es aber auf Deutsch noch nicht gibt. Ich glaube was mich am meisten fasziniert ist, dass Jack Reacher einfach durch die Staaten reist, ohne Besitz, ohne Koffer, nur eine Reisezahnbürste halt. Er lebt von Tag zu Tag und hat keine Rechnungen zu bezahlen. Manchmal würde ich das auch gerne 😉 Und er hat einen Sinn für Gerechtigkeit der mich anspricht.
    LG

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