Multiplayer

Multiplayer von Jannis Becker (erschienen im dotbooks Verlag) ist ein Roman mit Thriller-Elementen. Wie der Titel schon verrät wird es hier gefährlich und ich musste den Klappentext nicht kennen um es lesen zu wollen.

„Rache ist etwas Wunderbares, dachte Finja. Sie hatte einmal gelesen, dass Rache nur dann süß sei, wenn das Opfer den Rächer erkannte. Seit sie ‚Breath of Doom‘ spielte, teilte sie diese Ansicht nicht mehr. Es war viel schöner, sich im Stillen zu rächen, unerkannt und in fremder Gestalt.“
Ein Chef, der sie schlecht behandelt. Kollegen, die ihr die kalte Schulter zeigen. Ein Leben, das sie von Tag zu Tag mehr zu ersticken droht. Finja fühlt sich wie im freien Fall – bis sie das Online-Rollenspiel „Breath of Doom“ entdeckt. In der abenteuerlichen Fantasywelt wird aus der hilflosen jungen Frau die mächtige Zauberin Brianna. Hier kann sie es mit jedem Gegner aufnehmen und voller Selbstvertrauen von Sieg zu Sieg ziehen. Auch in Finjas wahrem Leben scheint sich auf einmal alles zum Guten zu wenden, als sie dem schüchternen Ben begegnet. Doch ist er wirklich der Mann, für den sie ihn hält? Und ist auch in der Online-Welt alles anders, als es auf den ersten Blick scheint?
Ein fesselnder Roman über die beklemmende Frage: „Was passiert, wenn ein Spiel zur gefährlichen Falle wird?“

Der Einstieg in Multiplayer war für mich etwas befremdlich, da es fast schon nach Fantasy aussah. Schnell kommt man allerdings dahinter, wo sich Finja bzw. Brianna hier gerade tatsächlich bewegt. Kurz musste ich schmunzeln, denn ein schwarzen Panther namens Ghira weckte doch starke Erinnerungen an das Dschungelbuch. Naja, darum geht es hier ja nicht 😉
Finja ist eine junge Frau, geplagt von Selbstzweifeln und Rachegelüsten. Eigentlich ist sie jedoch eine bodenständige Person, die sich nichts sehnlicher wünscht als Freunde und insbesondere einen Freund. Um dies zu erreichen geht sie nicht unbedingt die richtigen Wege und so ist es nicht gerade überraschend, dass auch einiges schief läuft.
„Unheimlich, nicht wahr?“, hatte die Freundin ihrer Mutter gesagt. „Da wohnt so ein Mensch neben dir, grüßt immer freundlich, mäht seinen Rasen, geht täglich ins Büro – und dann stellt sich eines Tages heraus, dass er die einbalsamierte Leiche seiner Mutter im Keller hat oder so was…“
Zitat Seite 95

Während Finja im Online Game immer besser zurecht kommt, scheint auch ihr reales Leben immer besser zu laufen. Allerdings wird es auch irgendwie unheimlich. Ich hätte dieses Buch vermutlich nicht als Roman einsortiert, denn teilweise was es für mich derart spannend, dass die Seiten nur so dahin flogen. Es ist sicherlich keine überragende Geschichte, aber die braucht ein Buch meiner Ansicht nach auch nicht um gut zu sein. Was die Charaktere angeht, so wurden bis auf Finja alle eher nur oberflächlich dargestellt. Gerade seitens der Antagonisten ist dies vielleicht sinnvoll, da es so schwieriger war sie zu durchschauen. Dennoch fand ich weder sie noch die Protagonisten wirklich überzeugend. Dem Lesespaß hat das allerdings keinen Abbruch getan und ich vergeben gute 4 von 5 Sternen.
Danke an Blogg Dein Buch und dotbooks für die Bereitstellung des Exemplars.

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