Locked In – Das zweite Leben

Gefangen im eigenen Körper

Als ich erstmals von diesem Buch hörte, war ich direkt fasziniert. Ein Drama gekoppelt mit Science Fiction und etwas Zukunftsmusik. Das klang einfach zu gut um es nicht zu lesen.

Abrupt wird Tom durch einen Autounfall aus seinem Leben als Ehemann und Vater gerissen. Diagnose: Locked-In. Bis auf kleine Augenbewegungen ist er vollständig gelähmt. Zunächst unfähig, sich bemerkbar zu machen, beginnt für ihn ein Weg des Leidens. Um sich wenigstens wieder etwas bewegen zu können, lässt er sich in der Uni-Klinik Tübingen Elektroden in den Kopf implantieren.

Dann macht ihm ein Konzern ein unglaubliches Angebot. Im Körper eines Klons soll er parallel ein neues Leben führen. Aber in einer anderen Zeit. Tom sieht darin die Chance auf ein zweites Leben ohne Behinderung und stimmt zu. Doch er ist nur das Versuchskaninchen, um das Ziel des Konzernchefs zu erreichen: dessen eigene Unsterblichkeit. Als dann noch das Projekt sabotiert wird, muss Tom um sein Leben kämpfen.

Ein Wissenschaftsthriller, der die heutigen Möglichkeiten der Technik und der Medizin konsequent weiterdenkt.

Toms Leben ist ganz normal. Er ist verheiratet, hat eine Tochter und arbeitet sehr erfolgreich als Übersetzer. Daheim läuft nicht immer alles optimal, seine Frau scheint unzufrieden und mit seiner Tochter gibt es immer mal wieder Probleme. Doch das alles hindert ihn nicht daran mit seinem Leben nicht glücklich und zufrieden zu sein. An einem Morgen kommt allerdings plötzlich alles ganz anders. Auf dem Weg zur Arbeit hat er einen Autounfall und erleidet schwere Verletzungen am Kopf. Als er im Krankenhaus wieder zu sich kommt, bemerkt es niemand. Er kann sich nicht bewegen oder anders auf sich aufmerksam machen. Er ist gefangen in seinem eigenen Körper.

Verzweifelt versuchte er, die Augen zu öffnen. Nichts geschah, nichts rührte sich. Alles blieb schwarz.

Zitat Pos. 378, 4. Kapitel 

Dieses Erlebnis ist für Tom sehr traumatisch. Er nimmt die Menschen um ihn herum wahr, doch sie bemerken ihn nicht. Verzweifelt kämpft er darum die Augen zu öffnen. Doch es dauert einige Zeit bis es ihm tatsächlich gelingt. Dennoch glaub zunächst niemand daran, dass er sich aus dem Koma zurück kämpfen könnte. Die geöffneten Augen sind tatsächlich auch erst der Anfang eines Kampfes um den eigenen Körper.

Da war es wieder, das Wort, das Tom so hasste. Geduld! 
Geduld, Geduld, Geduld.

Zitat Pos. 986, 11. Kapitel

Es ist erstaunlich mit welcher Deutlichkeit Toms Situation aber auch seine Optionen vom Autor beschrieben werden. Hier werden keine Beschönigungen gezeigt, sondern auch die Selbstzweifel, der Wunsch aufzugeben oder zu sterben. Dicht gefolgt von den Versuchen durchzuhalten, sich zu bewegen, ein neues Leben zu beginnen.

Tom bieten sich dafür mehr Optionen als man gewöhnlich erwarten dürfte. Die Forschungen der Zukunft mit dem Angebot einen Klon rein über seine Gedanken zu steuern klingen da natürlich vielversprechend. Aber ist diese Option real? Bildet er es sich vielleicht einfach nur ein? Nun das werdet ihr nur erfahren, wenn ihr das Buch ebenfalls lest. Ich kann es absolut empfehlen. Es ist erschütternd und spannend bis zur letzten Seite.

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