„Herrscher der Gezeiten“ von Nichola Reilly ist vor kurzem bei Darkiss (Mira Taschenbuch Verlag) erschienen. Dieses Buch ist mir zunächst durch sein Cover aufgefallen, dass einfach wunderschän gestaltet ist. Außerdem lese ich die Darkiss Bücher einfach zu gern um mein Fingerjucken immer zu unterdrücken ^^
Die Erde ist überflutet. Die letzten Überlebenden harren auf einer kleinen Insel aus, deren Ufer mit jeder Flut schmaler werden. Dass sie in dieser Welt unerwünscht ist, spürt Coe jeden Tag. So gut sie kann, erledigt sie ihre erniedrigende Arbeit und setzt sich gegen die anderen Inselbewohner zur Wehr. Heimlich schwärmt sie für den mutigen Tiam, ihren einzigen Freund.
Dann geschieht es. Der Herrscher der Insel liegt im Sterben und hinterlässt keinen Erben. Ausgerechnet Coe wird ins Schloss eingeladen und erfährt, dass die königliche Familie ein Geheimnis hütet, das alles für immer verändern kann. Gibt es einen Ausweg aus dem Albtraum, in dem sie alle leben? Coe und Tiam müssen sich beeilen, Antworten zu finden, bevor ihre Welt für immer in den Fluten versinkt …
Wie schon erwähnt ist die Aufmachung des Buches wirklich sehr gut. Nimmt man den Schutzumschlag ab, erscheint das Buch in einem satten Dunkelblau – passend zum Titel. Ich muss dazu sagen, dass mir die Farbgestaltung bei diesem Buch insgesamt sehr gut gefällt. Das reicht sogar bis zum Lesebändchen. Es ist alles ungemein stimmig und das Buch damit auch ein kleiner Blickfang in meinem Regal 🙂
Nun aber zum Inhalt: Der Einstieg in die Handlung ist sehr ruhig und damit ganz anders als das Cover vermuten lässt. Schnell wird klar, dass es sich um eine Zukunftsversion der Erde handelt und nichts mehr so ist, wie wir es kennen. Die Autorin hat es gut verstanden dem Leser die Besonderheiten der Welt und der noch lebenden Menschen darzustellen. Ich habe mich allerdings so manches Mal gefragt, ob dies wirklich alles ist. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich alles nur noch auf einer einzigen Insel abspielen kann.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Autorin versteht es ihre Figuren zunächst vorzustellen und dann langsam weiterzuentwickeln. Ich muss an dieser Stelle jedoch sagen, dass die Entwicklung bei Coe deutlicher ist. Tiam und Star sind dagegen zwei Charaktere, mit denen ich mich nicht so ganz anfreunden konnte. Sie bewegen sich oft zu sehr auf der Stelle, was sie eher langweilig werden lässt. Coe und Fern gleichen das aber zu einem guten Teil aus 😀
Die Handlung an sich ist ok. Sie dümpelt zunächst etwas vor sich hin, wird letztlich aber doch spannend. Das Ende ist ebenfalls ok, obwohl ich doch etwas enttäuscht gewesen bin. Es wirkte irgendwie unfertig und ich habe mich gefragt, ob es noch einmal weiter gehen wird. Leider konnte ich dazu aber nichts finden :/ Insgesamt vergebe ich daher solide 4 Sterne. Das Buch überzeugt in Aufmachung und mit Abstrichen auch in der Handlung. Es gibt aber an einigen Stellen ungenutztes Potenzial, was mir beim Lesen einfach fehlte.
Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Verlag für die Bereitstellung des Exemplars 🙂