Guides – Die erste Stunde

Dieses Buch habe ich bereits vor einigen Wochen entdeckt und das Setting weckte damals direkt mein Interesse. Der erste Kontakt mit Außerirdischen war als Grundthema einfach zu verlockend um dieses Buch nicht zu lesen. Wer von euch mir bei Instagram folgt, hat meine dortige Bewertung vor knapp einem Monat vermutlich bereits entdeckt. Doch ich möchte an dieser Stelle natürlich die ausführlichere Bewertung noch nachholen.

Niemand weiß, was sich in dem gigantischen UFO befindet, das die Welt nach seinem Absturz in Atem hält. Und Alice ist sicher: Niemand außer ihr Vater, der für die NASA arbeitet, hätte seine siebzehnjährige Tochter jetzt auf ein Internat nach Minnesota gebracht – ausgerechnet mitten ins Zentrum der Katastrophe. Hier kommt Alice der Wahrheit hinter den Nachrichten gefährlich nahe. Doch mit der Wahrheit kommt auch die Angst vor den unbekannten Geschöpfen, die das Raumschiff verlassen …
Ich finde die Idee hinter dem Buch nach wie vor sehr interessant. Natürlich gibt es bereits einige Autoren, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, doch Robison Wells ist zumindest für mich der erste, der es im Jugendbuch Genre getan hat. Dadurch hat „Guides“ zwar eine Sci-Fi Note, geht aber von vornherein ganz anders mit dem Thema um. Es ist nicht ganz so wissenschaftlich sondern eher unbefangen und einfacher zu verstehen. Der Einstieg ist dadurch sehr leicht und (leider) fast schon etwas zu normal. Der zwischenmenschliche Teil steht im Vordergrund. Ein Ufo ist gelandet – oder vielmehr abgestürzt. Es sind tausende Menschen gestorben, denn bei einem Absturz kann nun mal niemand wirklich zielen.

Guides

Der Schreibstil des Autors ist in meinen Augen absolut passend. Er ist packend und fesselt den Leser schnell an Story und Charaktere. Alice ist mir fast direkt sympathisch – auch wenn sie teilweise einfach typisch Jugendliche ist. Ihre Entwicklung ist in gewisser Hinsicht nicht vorhersehbar und erfüllt so gar nicht die Erwartungen von mir als Leser. Hier sei allerdings angemerkt, dass ich vermutlich zu sehr im Klischee gedacht habe. Sind wir als Leser inzwischen einfach zu sehr eingewöhnt in gewisse Handlungsschemen? Interessante Frage.
Ab etwa der Hälfte des Buches hat die Spannung noch einmal stark angezogen. Dies war für mich eher überraschend, tat der Handlungsentwicklung allerdings gut. Die Geschichte drohte in eine Aneinanderreihung von Alltagsbeschreibungen abzurutschen, deren einziger Vorteil eine sich eventuell entwickelnde Beziehung zu einem Außerirdischen gewesen wäre. Damit wären wir allerdings bereits wieder beim Klischee gewesen und der antrainierten Leser-Erwartung. Wells hat sich dieser nicht ergeben und einen gänzlich anderen Weg eingeschlagen. Das ist in meinen Augen durchaus positiv allerdings ist sein gewähltes Ende für mich nicht wirklich passend gewesen. Im Vergleich zum Spannungsthriller auf den vorhergehenden Seiten war das Ende für mich persönlich fast schon fade und zu langweilig. Ich war um es kurz zu machen enttäuscht. Das zeigt sich leider auch in der Bewertung, denn gerade hier hatte ich mir nach dem insgesamt guten Buch mehr erhofft.

4-Sterne

Mehr Infos zum Buch gibt es auf den Seiten des HarperCollins Verlags.

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