Gentechnik – Leben retten oder Gott spielen?

Gentechnik. Ein Wort, das uns heute vor allem im Bereich Ernährung begegnet. Auf diversen Produkten steht bereits „frei von Gentechnik“ oder aber „genetisch behandelt“. Ich gebe zu, ich achte da nur bedingt drauf, denn sie ist trotz allem nicht sehr präsent. Bücher wie „Cat & Cole“ kommen da einem Hammer gleich.

Gentechnik – Status Quo

Gentechnik ist nicht weit weg. Sie ist auch nicht nur in einigen Lebensmitteln. Sie ist längst in der Medizin angekommen. Eine einfache Suche in den Google News bringt bereits auf der ersten Seite Ergebnisse. Ein Artikel auf sprektrum.de beschäftigt sich mit dem Gedanken Malaria als Krankheit auszurotten indem Mücken genetisch verändert werden. Es wäre nur eine winzige Änderung mit großer Auswirkung. Tatsächlich wurde das von Wissenschaftlern der University of California auch bereits gemacht. Sie haben das Gen isoliert, das Mäuse immun gegen Malaria macht, und in Mücken übertragen. Die genetisch veränderten Mücken werden freigelassen um ihre Immunität an ihre Nachkommen weiter zu geben und so irgendwann die Krankheit auszurotten. Welche Nebenwirkungen die genetische Anpassung der Mücken haben wird, ist jedoch noch nicht bekannt.

MosquitoMoskito © Pixabay

Trotz der eventuellen Gefahr überwiegt beim Gedanken an die Mücken das Gefühl der Unterstützung einer solchen Methode. Wenn es gelingt Malaria als Krankheit zu beseitigen, wie lange mag es wohl dauern bis auch andere Krankheiten dank Gentechnik ausgerottet werden? Klingt doch gut oder? Gesundheit ist dann nicht mehr so schwer zu erlangen, sondern ganz einfach möglich. Man braucht nur die richtigen Gene und wenn man sie nicht hat? Nun Eltern können vor der Geburt ja dafür sorgen, dass die Gene passen.

Der genetisch veränderte Mensch

Na, macht sich jetzt ein ungutes Gefühl breit? Tatsächlich ist es bereits heute möglich, das Erbgut eines Menschen zu verändern. Die sogenannte Stammzellentechnik beschäftigt sich zusätzlich mit der Heilmittelforschung für diverse Krankheiten auf der Basis von menschlichem Erbgut. Die dafür verwendeten Embryos werden von Spendern überlassen, doch die Ethik setzt hier klare Regeln – zumindest in einigen Ländern.

befruchtete Eizelle
befruchtete Eizelle© Pixabay

Ab wann ist ein Embryo ein menschliches Wesen? Ab wann kann er fühlen? Grundlegende Fragen, die immer wieder Diskussionen aufwerfen. Die Möglichkeiten der Stammzellennutzung sind jedoch vielfältig. Es kann menschliches Gewebe gezüchtet werden, was nicht nur Verbrennungsopfern weiterhelfen würde. Auch die Krebsforschung setzt auf die Stammzellennutzung um eventuell ein Heilmittel zu finden. Die Tatsache jedoch, dass Stammzellen nur aus befruchteten Eizellen, also Embryonen, gewonnen werden können, sorgt für ethische Zweifel.

Retten wir Leben oder spielen wir Gott?

Der Gedanke menschliches Gewebe zu nutzen um zu heilen ist nicht neu. Schon Mary Shelly hat in „Frankenstein“ diesen Gedanken verfolgt. Es werden Bestandteile menschlicher Körper verwendet um einen anderen zu vervollständigen. Im Buch hat es jedoch nichts mehr mit dem Retten eines Lebens zu tun. Es soll stattdessen neues Leben erschaffen werden. So gesehen spielt Viktor Frankenstein Gott.
Wie weit aber sind wir von diesem Bild noch entfernt? In „Cat & Cole“ werden Menschen bereits bei Ihrer Geburt mit einem sogenannten Panel ausgestattet. Auf diesem können Apps installiert werden, welche die natürlichen Eigenschaften des Panelbesitzers verändern. Dies beginnt bei der Heilung von Krankheiten und endet bei der Gestaltung des Aussehens. Wie kann das funktionieren? Im Buch haben Wissenschaftler den genetischen Code jedes Lebewesens analysiert und im Detail erforscht. Sie wissen, welches Gen für welche Eigenschaft steht. Der Mensch hat einen Großteil seines genetischen Codes mit der Tierwelt gemein, sodass sich die an den Tierversuchen erzielten Erkenntnisse auf ihn übertragen lassen.
Der Mensch im Buch ist genetisch verbessert und mit Technik verschmolzen. In „Cat & Cole“ verschwimmen Genetik und Kybernetik miteinander. Die Programme (Apps) des Panels werden mit genetischem Code programmiert. Es werden Gene angepasst oder ausgetauscht um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen. Mit Leben retten hat dies nur noch wenig gemein. Der Mensch im Buch ist längst dazu übergegangen Gott zu spielen.


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17 Replies to “Gentechnik – Leben retten oder Gott spielen?

  1. Huhu 🙂
    Gentechnik stehe ich skeptisch gegenüber, weil man einfach noch nicht weiß, welche Auswirkungen die Gen-Technik auf den Menschen hat. Was passiert, wenn man z.B. genmanipulierten Mais isst?! Ich kann verstehen, dass man das Wunder der Gentechnik ausnutzen möchte, wie beispielsweise Krankheiten wie Malaria auszurotten, aber die Folgen zu sehr außer acht lässt! Ist es nicht eine Folge von Gentechnik, dass Insekten aussterben?
    Genmanipulation direkt am Menschen finde ich dann noch bedenklicher, wobei es natürlich auch gute Aspekte gibt, aber irgendwo spielt man auch Gott.
    Liebe Grüße
    Chianti

  2. Gentechnik-da fängt doch die Forschung am Tier an und alle können sagen was sie wollen-da wird an und mit Tieren geforscht und das ist nicht recht!
    Es sind durch Gentechnik schon so abscheuliche Tiere entstanden mag sein das sie erstmals dann speziell und einzigartig sind doch was soll dies auf die Jahre gerechnet werden??
    Das Einzige was ich harmlos finde ist wenn man nach den eigenen Genen einen Test machen kann wo man seine Vorfahren und seinen Stammbaum sucht oder kennen lernen möchte!
    LG Jenny

  3. Hallo,
    vielen Dank für den tollen Beitrag 🙂
    Ich finde schon, das wir bei der Gentechnik Gott spielen.
    Den dadurch greifen wir in etwas ein, was es so nicht gibt. Wir verändern und das nicht immer nur zum positiven.
    Liebe Grüße
    Anna

  4. Moin,
    ich habe bereits in der „roten Gentechnik“ gearbeitet und weiß, dass auf diese Art Leben gerettet und geheilt werden können. Deswegen bin ich dafür. Allerdings bin ich gegen genetische Aufwertung oder genetische Selektion.
    Die grüne Gentechnik sehe ich ebenfalls mit gemischten Gefühlen, da wird in erster Linie mit dem Ziel des Profits geforscht, um das Geld wieder reinzuholen, und das ist der falsche Weg. Besonders schlimm ist, wie Monsanto sein Saatgut genetisch an seine Pestizide annpassen lässt. Schämt euch!
    LG Christina P.

  5. Guten Morgen,
    sehr interessanter Beitrag.
    Schwieriges Thema, besonders im Bezug auf das Krankheitsthema, aber da fängt wohl auch der Knackpunkt an, ich denke das einige dann Gott spielen würden.
    LG Sandra

  6. Hey,
    ich bin eher kritisch gegenüber Gentechnik. Besonders, wenn es um Lebensmittel geht und wenn mutierte Tiere entstehen könnten. Trotzdem aber echt schwierig, weil genetische Krankheiten vielleicht verhindert werden könnten …
    Lg Callie

  7. Hmm. Bei diesem Thema bin ich echt zwiegespalten. Um Leben zu retten, habe ich eigentlich nichts dagegen. Aber wenn so ein Mist wie Genmanipulation bei Lebensmitteln betrieben wird, finde ich das nicht mehr toll. Man weiß immer noch nicht, wie sich das auf unseren Organismus auswirkt. Deswegen versuche ich drauf zu achten, so etwas nicht zu kaufen.

  8. Hallo und vielen Dank für diesen interessanten Beitrag zur Blogtour! Ich denke, dass Gentechnik bis zu einem gewissen Grad Menschenleben rettet. Aber gleichzeitig finde ich, dass Gentechnik auch ihre Grenzen haben sollte und wir nicht Gott spielen dürfen. Sicher wird es schwierig sein, eine scharfe Grenze zu ziehen. Aber Ethik und Moral sollten bei der Anwendung der Gentechnik am Menschen eine tragende Rolle spielen.
    Liebe Grüße
    Katja

  9. Hallo und guten Tag,
    ja, man versucht schon Krankheiten zu besiegen und damit Leben zu retten.
    Aber leider ist der Mensch generell sehr unzufrieden mit sich und seinem Körper und so wird doch jedes Mittel genutzt das möglicherweise eine Verbesserung/Abhebung von anderen Menschen bringt oder?
    Und weil man gerne alles und jeden bedienen mag so….ist gerade die Genetik ein Feld, wo man viel verändert kann und man schnell in die Versuchung kommt …Gott zu spielen…und wenn entsprechende Mittel/Geld zur Verfügung stehen…auch Anstand/Moral gerne zur Seite schiebt. ..wenn plötzlich eine göttliche Macht erhält, den Menschen so zu gestalten wie man selber mag oder wie die Vorgaben der Geldgeber sind.
    Das Reiz, der sehr verlockend ist..sicherlich für den ein oder anderen auf dieser Welt und in unserer Gesellschaft.
    LG..Karin..

  10. Hallöchen,
    auch diese Frage kann ich nur mit gemischten Gefühlen beantworten. Ich bin mir sicher, dass die richtige Gentechnik leben retten kann. Das Problem dabei ist der Mensch. Denn viele streben nach Macht, Geld und Ruhm. Und deswegen ist es ihnen auch oftmals egal, was sie damit anrichten. Gentechnik kann sehr bedeutungsvoll sein, wenn sie richtig eingesetzt werden würde. Gott zu spielen, geht auf jeden Fall zu weit, aber die Gefahr ist einfach da.
    Liebe Grüße
    Marion

  11. Hallo,
    Danke für den Beitrag. Schwer zu sagen. Vielleicht rettet es wirklich leben in einigen Fällen. Aber sehr häufig ist es einfach zu unerforscht. Und man sollte nichts tun, wo es zu viel Risiko gibt.
    LG Melek

  12. Genmanipulierte Lebensmittel sind für mich tabu – da gehts nur um Pfofit.
    Wenn man damit Krankheiten heilen kann, ist es bis zu einem gewissen Mass sicherlich auch positiv. Es sollte allerdings nicht dazu dienen, den perfekten Menschen zu schaffen, aber ich befürchte, dass es sich früher oder später so entwickeln wird.

  13. Hallo,
    Gentechnik im geringen Maße finde ich gut, vorallem wenn man damog Krankheiten heilen kann! Genmanipulierte Lebensmittel finde ich auch ok (sollten halt nur sehr gut von Spezialisten geprüft werden, damit sie uns nicht schaden).
    Aber Zusammenstellen seiner Wunschschönheit finde ich ein No Go. Ich meine, ist ja doof wenn jeder perfekt ist und jeder das „unperfekte“ rausradiert…
    Ganz liebe Grüße
    Meli

  14. Hallo,
    ich finde, diese Frage kann man pauschal nicht beantworten. Gentechnik kann auch hilfreich sein und darum bin ich in einem begrenzten, geschützten Rahmen dafür, jedoch nicht wenn es darum geht den perfekten Menschen zu schaffen – den es meiner Meinung nach nicht gibt und auch bei genmanipulierten Lebensmitteln bin ich skeptisch.
    lg, Jutta

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