Elemental Assassin – Spinnenkuss

Jennifer Estep hat mich schon mit der Reihe „Mythos Academy“ begeistert, da stand für mich außer Frage, dass ich auch die neue Reihe „Elemental Assassin“ unbedingt lesen muss. Ende letzten Jahres wurde der erste Band „Spinnenkuss“ im Piper Verlag veröffentlicht – der zweite Band „Spinnentanz“ ist übrigens ebenfalls seit April diesen Jahres im Handel.

Gin Blanco ist eine Auftragsmörderin, bekannt unter dem Namen »Die Spinne«. Geduldig liegt sie auf der Lauer, nähert sich ihren ahnungslosen Opfern und schlägt im richtigen Augenblick zu. Gnadenlos. Doch als sich ihr neuester Auftrag als Falle entpuppt, stürzt Gins Welt ins Chaos. Welcher ihrer unzähligen Feinde kennt ihre wahre Identität? Um ihren Gegner zu enttarnen, muss die Spinne ihr Netz verlassen und die Seite wechseln. Doch das Letzte, was man im Kampf gegen übermächtige Elementarmagie braucht, ist Ablenkung – besonders in Form des sexy Detectivs Donovan Caine … Die New-York-Times-Bestsellerreihe endlich auf Deutsch!
Als eingefleischter Mythos-Fan war ich natürlich gespannt was mich in dieser neuen Reihe erwarten wurde. Wenig überraschend, dass es gänzlich anders ist als die bekannte Reihe – und auch mehr als nur gut so. Gin ist eine Auftragsmörderin und ein entsprechend starker Charakter. Estep hat hier wie gewohnt Fingerspitzengefühl beim Ausarbeiten der Figuren bewiesen und auch kleine Nebengeschichten zur Untermalung einiger Eigenschaften eingebaut. Auffallend ist für mich zudem der deutlich komplexere Schreibstil, denn während die Mythos Academy durchaus für jugendliche Leser gedacht ist, werden mit „Elemental Assassin“ vor allem die älteren Fans angesprochen. Hier gibt es auch die eine oder andere erotische Einlage, weshalb ich die Vergleiche mit Esteps Mythos Reihe an dieser Stelle auch beenden möchte.
Wer nun jedoch denkt „Elemental Assassin“ wäre ein prickelndes Leseerlebnis, der irrt – zumindest wenn es um die erotische Seite geht. Es gibt zwar ein entsprechendes Zwischenspiel, der Schwerpunkt liegt hier aber klar auf dem Thrillergedanken mit Fantasyeinfluss und einer kleinen Romanze – wenn man sie denn überhaupt so nennen will. Estep hat ihrer Fantasie hier scheinbar wieder freien Lauf gelassen und den Gedanken der Elementare interessant umgesetzt. Sie hat eine vollständige Gesellschaft geschaffen, die sich sowohl aus Menschen wie auch aus Elementaren zusammensetzt. Ok, dies hat sie in ähnlich umfassender Weise auch in Mythos-Academy gemeister. Ein Vergleich bleibt also irgendwie dennoch nicht aus.
„Ich heiße Gin und ich töte Menschen.“
Unter normalen Umständen hätte mein Geständnis überraschtes Keuchen ausgelöst. Bleiche Gesichter. Nervöse Schweißausbrüche. Unterdrückte Schreie. Ein, zwei umgeworfene Stühle, weil die Leute zu entkommen versuchen, bevor ich mein Messer in ihrer Brust versenkte – oder in ihrem Rücken. Solange die Verletzung zum Tod führte, war ich nicht besonders wählerisch. Aber nicht hier.

Zitat Seite 7
Der Einstig in „Spinnenkuss“ ist fast schon aberwitzig, denn wann beginnt man schon einmal mit dem Geständnis einer Auftragsmöderin? Schnell aber klärt sich der Hintergrund der Aussage und relativiert deren Inhalt wieder etwas. Estep spielt hier gekonnt mit dem Leser und fesselt ihn so direkt ans Buch. Leider empfand ich den Einstieg dennoch nicht als extrem mitreißend, aber ich hatte wohl auch etwas hohe Erwartungen an das Geschehen. Mit jeder weiteren Seite baut Estep Geschichte wie auch Figuren weiter aus und ehe man sich versieht, hat man bereits das halbe Buch gelesen. Ok, das widerum hatte ich erhofft und auch erwartet.
Die Handlung ist klar definiert und wird systematisch abgearbeitet. Etwas schade finde ich, dass es kaum Überraschungen gibt. Alles folgt logischen Schlüssen, was vermutlich den Charakter der Hauptfigur Gin unterstützen soll. Als Auftragsmörderin muss sie zwangsläufig jederzeit logisch und überlegt vorgehen. Das ist schade, denn für mein Gefühl hat auch die Spannung etwas darunter gelitten. Dennoch ist der erste Band der „Elemental Assassin“ gewohnt lesenswert und bietet ausreichend Material für ein paar spannende Lesestunden. Insgesamt gibt es daher von mir gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung. Ich für meinen Teil werde in jedem Fall auch die zweiten Band lesen 🙂

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