Ein Märchen im Winter

Dieses Buch war eine absolute Überraschung – oder vielmehr gesagt, die Ankunft bei mir 🙂 Danke an dieser Stelle noch einmal an Caronline 😀 Die Überraschung ist echt geglückt. „Ein Märchen im Winter“ passt hervorragend zu den kalten Tagen und ist idealer Begleiter für ein paar gemütliche Stunden mit Tee und Kuchen. Naja, meine Kuchen war leider schneller leer als gedacht, aber das Buch wurde für einige Stunden mehr ein unterhaltsamer Begleiter.

Seit dem Tod ihres Mannes und der Pfändung ihres Hauses steht Grace vor einem Scherbenhaufen. Bis ihr eines Tages der exzentrische ältere Schriftsteller Fraser Stratton einen Job als Assistentin anbietet. Die junge Frau bezieht für den Winter ein Cottage auf Frasers Anwesen, das von seinem sympathischen Patensohn Jack verwaltet wird. Als ihr eine antike Brosche in die Hände fällt, ahnt Grace noch nicht, dass sie auf ein lang gehütetes Geheimnis gestoßen ist, das die Strattons mit ihrer eigenen Familie verbindet und ihr Leben völlig verändern wird …

Einstieg

Der Einstieg in den Roman ist gut gewählt. Es gibt einen kleinen Prolog, der irgendwie doch weiter im Geschehen anfängt als man vermuten könnte und so ist man als Leser schneller mitten drin als gedacht. Der Schreibstil der Autorin konnte mich sofort begeistern und so hatte ich schnell die ersten Kapitel gelesen.

Charaktere

Grace steht vor dem Scherbenhaufen, der einmal ihr Leben war. Ihr Mann ist verschwunden, ihren Laden musste sie aufgeben und ihr Haus verliert sie auch noch. Niemand wusste, wie viele Schulden ihr Mann Sam in all der Zeit angesammelt hatte. Aber sie reichten aus um sie alles verlieren zu lassen. Die Autorin hat die Verzweiflung, die Grace packt gut dargestellt ohne die Figur zu depressiv darzustellen. Als Leserin konnte ich mich schnell einfühlen und sie verstehen. Sie hat alles verloren und versucht dennoch für ihre Tochter stark zu sein.
Jack und Fraser sind dabei Nebenprotagonisten, die Grace helfen wieder ins Leben zurück zu finden. Fraser gibt ihr eine Stelle auf seinem Anwesen und Jack ist dessen Patensohn. Wo der erste sich von ihr Hilfe bei der Fertigstellung seiner Memoiren erhofft, ist der andere oft etwas miesepetrig und irgendwie in sich gekehrt. Beide haben ebenfalls eine etwas schwierige Vergangenheit, sodass man durchaus meinen könnte, dass sich hier drei gefunden haben um gemeinsam Trübsal zu blasen.

Handlung_Stil

Ich sagte ja bereits, dass ich den Schreibstil der Autorin absolut passend finde. Er unterstreicht die Stimmung des Buches und fesselte mich so beim Lesen. Die sympathischen Charaktere sind dabei ein Bonus wobei ich so manches Mal über Grace Großmutter schmunzeln musste, Fraser teilweise einfach seltsam fand und Grace Mutter mitunter glatt ein Klischee verkörpern könnte.
Egal. Die Mischung in „Ein Märchen im Winter“ ist unterhaltsam und die Story gut aufgebaut. Sie ist nicht voller Action, aber das wäre auch falsch. Die einzelnen Charaktere entwickeln sich schrittweise weiter und antike Brosche bleibt immer ein zentraler Punkt. Schnell entwickeln sich verschiedene Ranken um ihre Geschichte, die unterschwellig für Spannung sorgen – obwohl ich persönlich teilweise viel gespannter auf andere Entwicklungen war… Man könnte nun meinen, es ist ohnehin alles vorhersehbar, da ja irgendwie klar ist wer mit wem was anfangen wird und so weiter. Schon der Klappentext legt das ja irgendwie nahe, aber unterm Strich sind die verschiedenen Irrungen und Wirrungen auf dem Weg dahin so interessant. Tatsächlich konnte mich die Autorin auch einmal komplett aufs Glatteis führen und zeigte damit, dass eben nicht alles so vorhersehbar ist, wie man meinen könnte.

Fazit

„Ein Märchen im Winter“ ist ein unterhaltsamer Roman, ideal für Herbst- und Wintertage. Er ist gemütlich, gut aufgebaut und verfügt über eine gelungene Mischung an Charakteren. Es gibt witzige Szenen, traurige Szenen, wütende Szenen und solche zum Dahinschmelzen. „Ein Märchen im Winter“ ist rundum gelungen und erfüllt sämtliche Erwartungen, die ich an dieses Buch hatte.

5-Sterne

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