Ein Glücksfall namens Paul

Dieses Buch wurde mir von meiner Mutti ans Herz gelegt. Sie hat es schon vor einiger Zeit gelesen und war ganz begeistert. Da ich nun die Weihnachtstage wieder daheim verbracht habe, bot es sich natürlich an, das Buch in der Zeit ebenfalls zu lesen. Von der Aufmachung her erinnert es mich ein klein wenig an „Liebling verzweifelt gesucht“, denn auch hier gibt es viele kleine Geschichten, die zusammen eine große Geschichte – Pauls – ergeben.

Eine Fundsache wird zur Glückssache: Paul ist ein Hund, den man einfach gernhaben muss. Ein schwarzer Riese mit einem sanften Wesen. Diese Geschichten sind eine Liebeserklärung an den wunderbarsten Freund, den ein Mensch haben kann.
Das ist ein Buch über Paul, der eigentlich Pluto hieß. Er war etwa zwei Jahre alt, als er ausgesetzt wurde, angebunden an einen Laternenpfahl. Monatelang hoffte er in einem Tierheim auf ein richtiges Zuhause und fand es. Pluto war kein Schoßhund, sondern ein Rottweiler, ein Riese zum Fürchten, doch mit viel Seele. Mit seinem Blick konnte er jedes Herz erobern. Zweihundert Euro hat Elmar Schnitzer für das pechschwarze Glück bezahlt, aber eigentlich war dieser Hund unbezahlbar, das sollten alle schnell merken.
Und Plutos Zukunft begann mit einem neuen Zuhause und mit einem neuen Namen: Paul. Der schönste Platz im Haus wurde sein Platz, mit Blick ins Grüne. Und als Paul sich eines Abends erstmals zum Schlafen auf den Rücken drehte und alle viere von sich streckte, da war er wirklich in seinem zweiten Leben angekommen – ein Leben, das noch viele Jahre dauern sollte. Elmar Schnitzer erzählt von der perfekten Symbiose zwischen Hund und Mensch und davon, was wir von unseren Vierbeinern lernen können. Denn letzten Endes hat jeder den Hund, den er verdient.

In „Ein Glücksfall namens Paul“ geht es um die Geschichte von Paul und seiner Familie. Wie haben sie sich gefunden und wie ist es ihnen in ihrer gemeinsamen Zeit ergangen. Doch Elmar Schnitzer geht noch einen Schritt weiter. Er erzählt von den Vorurteilen, denen sich Besitzer großer Hunde öfter ausgesetzt sehen. Auch Besitzer von sogenannten „Kampfhunden“ werden immer wieder mit verschiedensten Vorurteilen konfrontiert, die mit ihnen oder dem Wesen ihres Hundes eigentlich nichts zu tun hat. Vielmehr ist es der einheitliche Glaube an vermeintliche Tatsachen, der aus einigen wenigen negativen Beispielen entstanden ist.
Viele Besitzer dieser Hunde kennen die Kehrseite der Medallie nur allzu gut und auch uns ist sie sehr gut bekannt, da ich beispielsweise mit Hunden (u.a. auch Rottweilern) aufgewachsen bin. „Ein Glücksfall namens Paul“ wurde dadurch fast schon zu einem kleinen Rückblick und ich kann sehr gut verstehen, warum es meiner Mutti so außerordentlich gut gefallen hat.
Zwei Zitate aus dem Buch sind mir besonders in Erinnerung geblieben:
„Hunde haben eine Nase selbst für unsere geheimsten Gedanken. Sie erschnüffeln unser Innerstes.“

„Hunde sind die Brüder und Schwestern unserer Seele. Sie können uns emotional mindestens genauso gut stützen, wie Menschen es können, die uns nahestehen.“

Doch nun zum Buch bzw. zur Wertung. Die Geschichte rund um Paul ist sehr gut angelegt. Es gab viele Stellen wo ich innerlich zustimmend genickt oder auch einmal den Kopf geschüttelt habe. An einigen Stellen fand ich die Erzählung ein wenig umständlich, das Lesevergnügen wird dadurch aber nur geringfügig beeinträchtigt. Der Schreibstil ist in ich flüssig, doch man merkt dem Autor seinen Beruf als Journalist an. Es ist vieles gut und fundiert recherchiert. Oft werden ergänzende Faktoren aus den Medien aufgeführt. Insgesamt vergebe ich dafür solide 3,5 Sterne, denn 3 Sterne ist für meine Begriffe viel zu wenig, für volle 4 reichte es allerdings auch nicht so ganz. Insgesamt ist „Ein Glücksfall namens Paul“ jedoch ein gutes Buch, welches ich Hundeliebhabern und tierlieben Leseratten durchaus ans Herz legen würde 🙂

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