In einer Welt, in der Flüche wahr werden und Tätowierungen gegen Unheil schützen, da klingt Traumwandeln, Gedankenlesen und Hellsehen wie das normalste der Welt. In dieser Welt lebt Klarabell mit ihren beiden Cosinen. Sie gehören zu den Empathisch Hochbegabten. Sie leben abgeschottet von der restlichen Welt und werden besonders ausgebildet. Sie sind Wunderkinder, die mit den Toten sprechen können, Gedanken lesen oder durch die Träume anderer wandeln. Doch ihr Leben hat auch seine Schattenseiten.
Traumwandeln, Gedanken lesen oder mit verstorbenen Verwandten sprechen – die fantastischen Fähigkeiten von Klarabell und ihren Cousinen sind in ihrem Kölner Internat etwas vollkommen Alltägliches. Als sie jedoch erfährt, dass sie ihren achtzehnten Geburtstag nicht mehr erleben wird, begibt sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach einer Möglichkeit, diesem Schicksal zu entgehen. Der unsterbliche Pares bietet ihr an, zu Seinesgleichen zu werden, und verlangt im Austausch nur eine winzige Gegenleistung, für die ihre übernatürliche Gabe nötig wäre. Doch dieser Gefallen, der gegen jede Regel der Traumwandler verstößt, erscheint ihr als der einzige Ausweg. Wenn da nur nicht ihr Gewissen wäre …
Was kostet wohl ein Leben? Und was kostet dann erst Unsterblichkeit? Was man nicht alles in Betracht zieht, wenn man weiß, dass man nur noch einen Monat zu leben hat …
Das Leben Klaras und ihrer Cousinen klingt eintönig. Sie leben auf einem Internat, dürfen nur mit ihrem inneren Kreis (engste Familienangehörige) reden und müssen strickte Regeln in Sachen Ernährung sowie Verhaltensweisen einhalten. Nichts soll ihre Begabung stören oder ihre diversen Nebenwirkungen verschlimmern. Clara gehört zu den sogenannten Traumwandlern und erlebt die Träume all jener, mit unzureichendem Schutz. Sie selbst kann nicht träumen, es sei denn ein Alptraum durchdringt ihre Schutztätowierungen sowie die Edelsteine. Als sie in ihrer regelmäßigen Sitzung mit einer der Wahrsagerinnen erfährt, dass sie ihren 18. Geburtstag nicht mehr erleben wird, ändert sich mit einem Schlag alles.
Was kann sie tun? Wie kann sie sich retten? Wie wichtig sind die zahlreichen Regeln eigentlich noch, wenn sie ohnehin sterben wird? Klara sieht sich plötzlich mit einer Vielzahl an Fragen konfrontiert, deren Antworten ihr mehr abverlangen als nur das Brechen der einfachen Alltagsregeln.
Innerhalb weniger Seiten hat es die Autorin geschafft mich voll in den Bann der Geschichte zu ziehen. Klara ist noch keine 18, doch sie weiß bereits sehr genau was sie möchte. Natürlich gibt es Unsicherheiten, denn um sich selbst zu retten, muss sie eine der wichtigsten Regeln der Traumwandler brechen. Da ist es normal zu hadern und ich finde es gut, dass Jacoby dies entsprechend dargestellt hat ohne den Leser zu langweilen.
Die Handlung ist insgesamt sehr logisch aufgebaut. Tätowierungen mit spezieller, magischer Tinte erscheinen schnell normal und auch Edelsteine sowie diverse Schutzzauber werden nur nebenbei wahrgenommen. Die Welt ist nicht seltsam oder wirft mehr Fragen auf als Jacoby beantworten kann. Hier fühlte ich mich schnell wohl und konnte mich voll auf Klaras Abenteuer konzentrieren. Ob es ihr letztlich gelingt und wie sie sich entscheidet, nun das erfahrt ihr im Buch 😉