Die Liste der vergessenen Wünsche

„Die Liste der vergessenen Wünsche“ von Robin Gold ist mal wieder ein etwas tiefgründigeres Buch – zumindest wirkte es aufgrund des Klappentextes so auf mich.
Eine Geschichte über Verlust, Kindheitsträume und einen Neubeginn
Früher war alles einfacher. Abschiede zum Beispiel. Als die achtjährige Clara Black – in einem schwarzen Badeanzug – ihren Kater »Schweinebraten« beerdigte, ahnte sie nicht, dass das Leben noch einen viel größeren Verlust für sie bereithalten würde: Jahre später stirbt ihr Verlobter kurz vor der Hochzeit. Es bricht Claras Herz. Doch dann findet sie eine alte Liste mit ihren Kindheitswünschen, die vor ihrem 35. Geburtstag in Erfüllung gehen sollten. Ganz unverhofft wird die Liste zu Claras Rettungsanker – und zum Weg zurück ins Glück …


Clara ist eine lebenslustige junge Frau. Schon in wenigen Wochen wird sie ihre große Liebe Sebastian heiraten, doch dann kommt alles ganz anders als eigentlich geplant. Der Einstieg in Robin Golds Roman ist fast schon etwas kitschig. Clara und Sebastian sind beide ein perfekte Liebespaar und lesen sich gegenseitig jeden Wunsch von den Augen ab. Sebastian ist hier fast eine Art Übermann, der eine Frau auch nach Jahren noch auf Händen trägt. Diese Darstellung wäre fast zu viel des Guten gewesen, doch ich muss sagen, die Autorin hat es sehr gut umgesetzt. Alles ist rosarot – spürbar für den Leser. Umso größer ist nach wenigen Seiten das Loch, in dass sowohl Clara wie auch der Leser fallen.

Clara glaubte nicht an Zufälle. Und obwohl sie auch aufgehört hatte, an Gott zu glauben, nahm sie an, dass dieses unerwartete Treffen irgendeine Bedeutung haben musste. Wenn alles im Leben einen Grund hatte, was eine beliebte Theorie zu sein schien – und eine nervige, wenn es nämlich um den vorzeitigen Tod ihres Verlobten ging -, dann war das hier bestimmt irgendeine Art Zeichen.

Zitat Seite 58
Nur wenige Wochen vor ihrer Hochzeit stirbt Sebastian bei einem Unfall. Clara fällt in ein tiefes Loch – wie kaum anders zu erwarten. Ich bin recht froh, dass die Autorin diesen seelischen Beinahe-Zusammenbruch nicht in sämtlichen Einzelheiten beschrieben hat. Doch auch so kann man die Gefühlslage Claras als Leser sehr gut nachvollziehen. Robin Gold hat es wirklich gut gelöst. Man erlebt als Leser gerade genug mit um die seelische Qual mindestens ansatzweise nachvollziehen zu können.

Sie ließ den Kopf sinken und starrte auf ihren Schoß. Dann gestand sie leise: „Ich fühle mich wirklich leblos. Genau genommen käme tot der Sache näher. Und anscheinend gibt es nichts, was ich dagegen tun kann.“

Zitat Seite 73

Robin Gold hat Clara als starken Charakter angelegt, der in diesem Buch jedoch sehr verletzlich präsentiert wird. Die Stärke der Figur ist beinahe greifbar. Umso leichter ist es für den Leser seiner Entwicklung und den stetig wiederkehrenden Zweifeln zu folgen. So gut die Hauptperson angelegt ist, so durchschaubar ist teilweise die Geschichte um sie herum. Das ist etwas schade, da die Idee eigentlich sehr gut ist und mir die Figuren auch sehr gut gefallen. Die Überraschungen fehlten mir aber merklich an verschiedenen Stellen. Aus diesem Grund gibt es von mir auch nur vier Sterne für „Die Liste der vergessenen Wünsche“ von Robin Gold.

2 Replies to “Die Liste der vergessenen Wünsche

  1. Dieses Buch befindet sich auf meiner WL, allerdings bin ich sehr, sehr unschlüssig, ob es tatsächlich etwas für mich ist. Deine Rezension macht neugierig, allerdings wenn Überraschungen fehlen, klingt es auch ein wenig nach Langeweile;). Naja, mein SuB ist ohnehin gut gefüllt- ich denke, ich warte noch ab.
    Vielen Dank für die Rezension! Liebe Grüße, Iris

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert