Die lange Reise der Artemis

Es war mal wieder Zeit für etwas Science Fiction im Lesestapel. Mit „Die lange Reise der Artemis“ war dann auch schnell ein passendes Buch gefunden – wobei dieses vor allem durch die Figuren (und das Cover) mein Interesse weckte.

2123. Milla Greenwich ist auf der Flucht. Sie ist eine der letzten echten Ärztinnen der Erde und die einzige Hoffnung für ihren im Krieg schwer verletzten Bruder. Um zu ihm zu kommen, muss sie quer durch die Galaxie fliegen, gejagt von der Galaktischen Union. Denn Milla spielt ein riskantes Spiel, um ihr Ziel zu erreichen.


Unerwartet wird das kleine Raumschiff Artemis zum Zufluchtsort für sie. Doch ihr Retter, ein genetisch modifizierter Supersoldat, der vom Jäger zum Gejagten wurde, trägt ein tödliches Geheimnis in sich. Und plötzlich schwebt nicht nur Millas Bruder in Lebensgefahr …

„Die lange Reise der Artemis“ spielt sich in einer fernen Zukunft ab. Die Menschheit hat längst begonnen die Weiten des Alls zu erkunden und verschiedene Planeten für sich zu beanspruchen. Es wurden neue Technologien entwickelt und auch die Sprache hat sich verändert. Das sind jedoch alles eher Nebensächlichkeiten, denn das Buch lebt von seinen Figuren.

Milla ist eine starke Persönlichkeit. Sie lebt für Ihre Familie und schreckt vor keinen Gefahren zurück. Ihr Bruder ist in Gefahr. Da er der einzige Rest ihrer Familie ist, steht außer Frage, dass sie ihn retten muss. Es ist etwas befremdlich, dass ihr dabei ausgerechnet ein sogenannter RIX helfen soll. Der genetisch veränderte (ehemals) Mensch zeichnet sich nicht nur durch enorme Kraft aus sondern auch durch diverse Fähigkeiten, die ihnen auf ihrer Reise helfen sollen – wenn da nicht seine eigenen Ziele und Geheimnisse wären.

Rein von den Figuren und Handlungen hätte „Die lange Reise der Artemis“ auch ohne die SciFi Elemente überzeugen können. Sie grenzen das Buch von den ausgetretenen Roman-Pfaden ab und geben beim Lesen das Gefühl etwas tatsächlich Neues in Händen zu halten. Runter gebrochen auf den Inhalt bzw, die Figuren hat sich Günak dem einen oder anderen Klischee bedient. Das störte beim Lesen allerdings nicht wirklich.

Insgesamt bringt „Die lange Reise der Artemis“ mal etwas frischen Wind in das mitunter etwas trockene SciFi Genre. Die Story kann durchaus auch Romance Fans überzeugen, wobei hier das Ende vielleicht etwas zu offen ist. Die Story selbst – insbesondere die Nebenfiguren – bieten zudem Raum für weitere Erzählungen. Mich persönlich würde zum Beispiel Maximilians Geschichte interessieren – vielleicht oder auch gerade weil ich traurige Geschichten immer interessant finde.

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