„Die fünfte Welle“ habe ich mir gekauft, als ich eigentlich ein Buch für meine Mutti kaufen wollte. Das habe ich zwar auch, aber die Gefahr in einem Buchladen selbst auch schwach zu werden ist einfach viel zu groß 😉 Nun ja, mir ist das Buch aus dem Goldmann Verlag schon vorher aufgefallen. Das Cover hatte mein Interesse geweckt und auch der Klappentext klang nach einer unterhaltsamen Dystopie.
Die erste Welle brachte Dunkelheit. Die zweite Zerstörung. Die dritte ein tödliches Virus. nach der vierten Welle gibt es nur noch eine Regel fürs Überleben: Traue niemandem! Das hat auch Cassie lernen müssen, denn seit der Ankunft der Anderen hat sie fast alles verloren: Ihre Freunde und ihre Familie sind tot, ihren kleinen Bruder haben sie mitgenommen. Das Wenige, was sie noch besitzt, passt in einen Rucksack. Und dann begegnet sie Evan Walker. Er rettet sie, nachdem sie auf der Flucht vor den Anderen angeschossen wurde. Eigentlich weiß sie, dass sie ihm nicht vertrauen sollte. Doch sie geht das Risiko ein und findet schon bald heraus, welche Grausamkeit die fünfte Welle für sie bereithält …
Der Einstieg in dieses Buch ist aprupt und eher verwirrend. Die ersten Wellen sind bereits geschehen und die Erzählung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen über mehrere Zeitebenen. Da brauchte ich beim Leser doch etwas Zeit um mich irgendwie einzufinden. Natürlich hätte ich mir auch denken können, dass bereits einiges geschehen ist – schon allein aufgrund des Titel – aber ich hatte doch einen etwas chronologischeren Einstieg erwartet. Durch diese befremdliche Herangehensweise des Autors wird die unwirkliche Situation, in welcher sich Cassie befindet, jedoch besonders deutlich. Ich als Leser konnte so die Eindrücke der Hauptfigur besser nachvollziehen, denn es war alles einfach nicht so wie erwartet.
Sie war nicht die Erste, die von Eulen in der Dunkelheit träumt. Sie wird nicht die letzte sein.
Zitat Seite 12
So seltsam der Einstieg ins Buch ist, so gut hat Rick Yancey dies angelegt. Cassie wurde mir beim Lesen direkt sympathisch und so war es einfach weiterzulesen und mitzufiebern. Gleichzeitig wirkten die Handlungen im Buch teilweise aber auch fast schon etwas surreal. So manches Mal habe ich mich gefragt was das eine oder andere nun eigentlich gerade sollte. Manches wirkte einfach fehl am Platze oder gar schon etwas übertrieben. Cassies Schwärmerei für einen ihrer Klassenkameraden gehörte für mich beispielsweise mit dazu. Glücklicherweise sind diese Eindrücke nicht so prägnant, dass das Buch darunter leiden würde.
Das klingt verrückt. Bin ich verrückt? Habe ich den Verstand verloren? Man kann jemanden nur dann als verrückt bezeichnen, wenn es jemand anderen gibt, der normal ist. Wie gut und böse. Wenn alles gut wäre, dann wäre nichts gut.
Langsam!. Das klingt, naja… verrückt.
Zitat Seite 16
Insgesamt kann ich sagen, hat mir „Die fünfte Welle“ von Rick Yancey recht gut gefallen. Leider war es kein insgesamt befriedigendes Leseerlebnis, was ein Hochgefühl während des Lesens und Trauer bei der letzten Seite auslöst. Aber das muss auch nicht sein. „Die fünfte Welle“ bietet solide Leseunterhaltung mit klarem Dystopiecharakter und humorvollen Einlagen. Unterm Schnitt ein gelungenes Buch, für welches ich 4 Sterne vergebe.