Die da kommen

Die da kommen von Liz Jensen ist ein Thriller mit Mystery Elementen, die ihn nicht nur anders sondern auch lesenswert gestalten. Vor einigen Tagen bin ich auf diesen Thriller aufmerksam geworden und war gleich vom Cover begeistert. Ein kleines Mädchen mit einem Messer hinterm Rücken? Das wirft Fragen auf und verleitet zum „Lesen wollen“ ;).

Die genaue Ursache für einen Ausbruch von Massenhysterie lässt sich selten genau ermitteln, doch das Datum, an das ich mich besonders lebhaft erinnere, ist der 16. September – ein Sonntag, an dem ein kleines Mädchen in einem Pyjama mit Schmetterlingen seinen Großmutter abschlachtete, indem es einen Druckluftnagler auf ihren Hals abfeuerte.
Seite 7
Das Buch beginnt brutal und so geht es auch fast bis zum Ende weiter. Liz Jensen hatte mich mit diesem Satz bereits gepackt und überzeugt, dass ich es nicht bereuen würde dieses Buch zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist für mich zunächst etwas befremdlich und gestaltete es schwierig wirklich ins Geschehen einzutauchen. Dies liegt jedoch auch am Hauptcharakter ihres Buches: Hesketh Lock. Er ist ein beeindruckender Mann, dem die Frauen zu Füßen legen, doch ist gleicht er nicht dem Hauptbild, das viele Frauen vom Partner fürs Leben haben. Er ist besonders, mit einem mehr als distanzierten Blick auf sämtliche Geschehnisse. Das Geschehen wird systematisch und mit zahlreichen Fachwörtern beschrieben. Teilweise verliert er sich auch in Erklärungen, sofern er sich durch irgendetwas ablenken lies. Dies hat mich zu Beginn doch recht gestört und entsprechend lang habe ich für die ersten 100 Seiten gebraucht.
„Ich glaube, wir machen bei Geistern einen großen Fehler“, sagte er. “ Wir denken, sie stammen aus der Vergangenheit. Wir denken, sie wären alle tot. Aber sie sind am Leben. Und manche von ihnen wurden noch nicht einmal geboren. Sie sind Reisende.“
Seite 34
Die Fragen während des Lesens häufen sich und so bleibt der Leser trotz eventueller Schwierigkeiten am Ball. Es geschehen Morde und gleichzeitig zahlreiche Sabotageakten an großen Firmen. An sich nichts ungewöhnliches, wäre die Art und Weise nicht so ungewöhnlich. Liz Jensen hat es geschafft diese teilz bizarren Situationen vollkommen logisch und eindrucksvoll zu schildern. Auch wenn mir das Eintauchen in ihre Welt zunächst schwer fiel, so war es doch unvermeidlich und geschah fast unbemerkt.

Ihre Hauptfigur war für mich eine komplette Überraschung – im positiven Sinne. Sie entspricht nicht dem oft und viel genutzten Durchschnittstypen mit ein paar herausragenden Eigenschaften. Hesketh Lock ist durch und durch herausragend, von der Autorin beeindruckend angelegt und sicherlich eine der bemerkensten Figuren 2013. Seine Welt wird erschüttert und damit auch die des Lesers. Nach etwa 100 Seiten nimmt das Buch an Fahrt auf und es mutiert zu einem regelrechten Pageturner, dem man sich nicht entziehen kann. Hier brilliert Jensen mit ihrer Mischung aus nüchternder Beschreibung und der verwunderten Feststellung, dass doch irgendwie alles ganz anders ist. „Die da kommen“ ist definitiv lesenswert und nicht nur für Krimileser und Thrillerfans eine unbedingte Empfehlung. Wer Mystery liebt, kommt an diesem Buch nicht vorbei. Es ist eines der unbedingten Must-haves des Monats Juli! Von mir gibt es dafür insgesamt 5 sterne trotz oder gerade wegen der Anlaufschwierigkeiten, denn erst sie machen dieses Buch so interessant.
Ich danke an dieser Stelle dem dtv, der mich mit einem Rezensionsexemplar überrascht hat.

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