Die Brücke

„Die Brücke“ von Monica Byrne ist ein Buch, auf welches ich wirklich sehr gespannt gewesen bin. Ich habe es vor einiger Zeit beim Stöbern entdeckt und auch wenn das Cover eher unscheinbar ist, musste ich mir dieses Buch doch genauer ansehen.

Wir schreiben das Jahr 2068: Die Vereinigten Staaten und Europa sind in die Bedeutungslosigkeit gefallen, Indien und Äthiopien dagegen die stärksten Wirtschaftsmächte der Welt, deren Mega-Cities ständig mit Energie versorgt werden müssen. Zu diesem Zweck wurde der TRAIL erfunden – eine gigantische schwimmende Pontonbrücke, die über das Arabische Meer verläuft, Indien mit Äthiopien verbindet und Sonnenlicht in Strom umwandelt. Doch der TRAIL ist auch die letzte Hoffnung für die, die in den pulsierenden Riesenstädten Indiens keinen Platz mehr finden: Sie wandern über den TRAIL nach Afrika – für sie ist er die Brücke in eine bessere Zukunft. So wie für Meena und Mariama, die einander nicht kennen, aber deren Schicksal auf vielfache Weise miteinander verknüpft ist …
Der Klappentext klang vielversprechend und so wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Zudem ist es von einer Autorin, die ich bisher nicht kannte und da lag es nahe einfach einmal etwas neues auszuprobieren. Der Einstieg ins Buch war dann für mich jedoch etwas befremdlich. Ich konnte nicht direkt in die Geschichte hineinfinden, was vermutlich auch am Schreibstil lag. Dieser ist zwar in sich flüssig, allerdings gibt es gefühlt keine Bewegung im Lesefluss. Das macht es mir zunächst etwas schwer, doch mit etwas Durchhaltevermögen waren die ersten Seiten letztlich doch relativ schnell geschafft. An dieser Stelle kann ich euch empfehlen, die Leseprobe zu nutzen.


Die Figuren Meena und Mariama haben ein völlig verschiedenes Schicksal und kommen aus unterschiedlichen Gründen zum Trail. Ich muss gestehen, zunächst konnte ich dem Geschehen nur eher schwer folgen, da nicht klar war ob Meena nun tatsächlich verfolgt wurde oder nicht. Das hat mich dann doch etwas verwirrt aber auch bei der Stange gehalten und dafür gesorgt, dass ich das Buch weiterlesen musste. Der Wechsel zu Mariama erfolgt dann durch eine getrennte Überschrift ähnlich einer Unterteilung des Buches in verschiedene Abschnitt. Das machte es leichter.
Insgesamt war der Lesefluss für mich allerdings trotz allem etwas abgehackt. Es wollte keine richtige Spannung aufkommen, was zum Großteil am monotonen Schreibstil der Autorin lag. Die Story selbst ist an sich gut. Hier hätte man meiner Ansicht noch etwas am Stil arbeiten müssen um den Leser tatsächlich zu packen und mitzureißen. Schade, denn die Idee finde ich noch immer sehr gelungen. Da dieses Buch im Ergebnis kein wirklicher Lesegenuss war und ich mich bewusst immer wieder hinsetzen musste um weiter zu lesen, kann ich an dieser Stelle daher leider nur zwei Sterne vergeben.

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