Die Bestimmung

„In unserem Haus gibt es nur einen einzigen Spiegel. Er befindet sich hinter einer Schiebetür im Flur des oberen Stockwerks. Meine Fraktion gestattet es mir, jeweils am zweiten Tag eines jeden dritten Monats davorzustehen, immer dann, wenn meine Mutter mir die Haare schneidet.“
Dieser erste Absatz des Buches hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es in rund einem Tag durchgelesen gehabt. Doch worum geht es eigentlich?
Die Menschheit hat sich in verschiedene Fraktionen auftgeteilt, die jeweils eigene Werte vertreten. Die Altruan beispielsweise sind die Selbstlosen, die das Wohl anderer über ihr eigenes stellen. Die Ferox dagegen sind die Furchtlosen, die sich jeder Gefahr stellen und täglich ihren Mut beweisen. Neben ihnen gibt es noch die Ken, die Amite und die Candor. Mit 16 Jahren muss sich jeder Jugendliche für eine der Fraktionen entscheiden und – sofern er seine ursprüngliche Fraktion verlässt – den Kontakt zu seiner Familie abbrechen. Beatrice ist eine von ihnen, sie wechselt von den Altruan zu den Ferox. Doch auch wenn dies schon schwierig genug ist, so muss sie sich nun beinahe tägliche gefährlichen Herausforderungen stellen.

Die Handlung

Die Handlung ist zunächst recht monoton, was die Werte der Altruan Fraktion deutlich unterstreicht. Doch schon nachwenigen Seiten wird es das erste Mal recht rasant und spätestens jetzt ist man als Leser völlig im Buch gefangen. Ich wollte durchgehend wissen wie es weitergeht und aus einer „Gute Nacht“-Lektüre wurde ein abend- und morgenfüllendes Buch. Ich konnte es einfach nicht beiseitelegen. Die Autorin hat die einzelnen Handlungstränge logisch aufeinander aufgebaut ohne wertvolle Zeit in langwierigen Erklärungen zu vergäuden. Als Leser erfährt man alles wesentliche nebenbei, während Tris und Four umeinander herumtänzeln. Ja es kam mir als Leser teilweise echt wie ein nicht enden wollendes Katz-und-Maus Spiel vor, wodurch das Buch noch interessanter wurde.
Wertung
Hatte ich anfänglich noch ein eventuell schwieriges und politisch belastetes Buch erwartet, so wurde ich schnell eines besseren belehrt. Veronica Roth hat eine mitreißende Geschichte in teilweise rasentem Tempo erzählt ohne sich dabei zu überschlagen. Eine grandiose Leistung, die auch Neulinge im Dystopie-Genre begeistert. Heute zähle ich mich zu den begeisterten Roth-Lesern und konnte nicht abwarten auch gleich den zweiten Teil zu beginnen. Zum Glück wurde dieser bereits im Dezember letzten Jahres veröffentlicht und so kann ich weiter in diese einzigartige Welt eintauchen. Insgesamt gibt es von mir für diesen beeindruckenden ersten Band jedoch zunächst einmal die vollen fünf Sterne 🙂

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