Der dunkle Kreis

Als Thriller mit übernatürlicher Nuance war „Der dunkle Kreis“ für mich ein absolutes Muss in diesem Jahr. Nach der Präsentation auf der Frankfurter Buchmesse im letzten Jahr, musste ich es einfach lesen. Im April ist es dann endlich eingezogen, blieb allerdings doch etwas länger auf dem Lesestapel liegen.

Eine Mordserie überschattet Stockholm. Am Tatort begegnet Kommissarin Iris Riverdal dem Mörder, kann ihn aber nicht überwältigen. Nach und nach erkennen Iris und ihr Ermittlerteam, dass die Opfer einem Kreis von Menschen mit besonderen Fähigkeiten angehörten. All jene, die noch am Leben sind, müssen von nun an den Kampf gegen die unbekannte, dunkle Bedrohung aufnehmen. Und Iris erkennt, dass die Dunkelheit auch ein Teil von ihr selbst ist. Spätestens als ihre eigene Mutter tot aufgefunden wird.

Breche ich den Klappentext auf seine wesentlichen Bestandteile einmal runter, dann beinhaltet der Thriller folgendes:

1. eine Mordserie
2. Menschen mit besonderen Fähigkeiten
3. eine unbekannte, dunkle Bedrohung

Das klingt jetzt schon fast nach einem typischen Superhelden-Szenario, ist es aber nicht. „Der dunkle Kreis“ ist dem Namen entsprechend eines: düster. Das Autorenduo Leivinger und Pinter nimmt kaum Rücksicht auf den Leser und beschreibt selbst ‚fragwürdige‘ Szenen erschreckend bildhaft. Ich verzichte an dieser Stelle auf ein entsprechendes Zitat. Es sei jedoch angemerkt, dass das empfohlene Lesealter nicht ohne Grund auf 18 Jahre gesetzt wurde.
Der dunkle Kreis
„Der dunkle Kreis“ war auf den ersten Seiten nicht wie ich es erwartet hab. Dieser Eindruck blieb auch für mehrere Kapitel. Hier wurden viele Figuren ins Spiel gebracht und teils nur nebenbei vorgestellt. Ich als Leser fragte mich natürlich zu was das führen würde, führen könnte. Ein verbindender roter Faden war zunächst nicht erkennbar. Als Figur wurde lediglich Iris Riverdal näher vorgestellt – sofern man das denn so nennen kann. Die Schilderungen der beiden Autoren waren auch bei ihr etwas oberflächlich, wenn auch umfangreicher als bei den anderen Protagonisten. Es wird schnell klar, dass Iris nicht die typische Heldenfigur des Thrillers werden würde. Sie hat Kanten, harte Kanten. Und dunkle Abgründe. Gerade das finde ich hier richtig gut!

Du hast ihn im Endeffekt hierher gebracht. Jetzt ist es deine verdammte Pflicht, ihn zu retten – egal, ob er will oder nicht.

S. 17

Ist „Der dunkle Kreis“ von Leivinger & Pinter ein Thriller, den man lesen muss? Ja. Definitiv! Wobei ich persönlich immer mal eine Pause einlegen musste 😉 Ich neige einfach dazu bei guten Büchern alles gleich in Bildern vor mir zu sehen. Bei diesem Thriller nicht immer von Vorteil. Der Spannung tat das allerdings keinen Abbruch. Mit jedem weiteren Kapitel fügten sich die zunächst losen Fäden zu einem festen Gebilde zusammen, regelmäßig unterbrochen von bizarren, teils abstoßenden Situationen – wobei dies irgendwann nachlässt… oder ich habe mich letztlich doch daran gewöhnt.

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