Vor ein paar Tagen ist nun auch „Das Herz des Grafen“ (Lisbetta 2) endlich erschienen und nachdem ich mit dem Ende von Band 1 absolut unzufrieden war, musste ich es natürlich direkt lesen. Achtung: Hier könnte es Spoiler geben!
Noch immer kann Lisbetta sich nicht von dem geheimnisvollen Grafen lösen, der so nah und gleichzeitig unerreichbar für sie zu sein scheint. Zu schön ist sein Lachen, das sie in letzter Zeit immer häufiger hervorzubringen vermag. Gemeinsam mit ihm erforscht sie die Ruinen in der Nähe des Anwesens und erfährt mehr über die magische Legende der verstorbenen Grafenfamilie. Nur ihre Herrin Marjan kann ihr dieses Glück einfach nicht gönnen und das obwohl sie ihr Herz längst an einen anderen Mann verloren hat. Doch als dieses und andere Lügengebäude allmählich zusammenbrechen, beginnt sich eine neue Welt zu öffnen, die nicht nur das Schicksal des Grafen, sondern auch das von Lisbetta für immer verändert…
Zwischen Buch 1 und 2 lag für mich nicht wirklich viel Zeit. Dadurch war der Einstieg in „Das Herz des Grafen“ auch ziemlich einfach. Ich war gespannt wie es nun weiter gehen würde und wer wie nun endlich mit wem zusammenfinden würde. Gut, nach etwa der Hälfte des Buches waren wir dann etwa so weit wie ich gern zum Ende von Band 1 gewesen wäre. Die Story war hier für mich eigentlich abgeschlossen und doch geht die Autorin noch einen Schritt weiter.
Oft ist es ja so, dass man sich zum Beenden eines Buches immer fragt, wie es mit den Hauptfiguren eigentlich weiter geht. Tanja Penninger beantwortet diese Frage – zumindest zu einem guten Teil. Wilhelm war schon zu Band 1 nicht unbedingt mehr der jüngste mit Anfang/Mitte 30 – ich fühle mich dabei übrigens auch deutlich älter ;( und frage mich wie alt die Autorin wohl ist 😉 . Egal. Es wird ein guter Teil des weiteren Lebens beschrieben bis hin zum Tod Wilhelms. Das ist nicht ungewöhnlich, doch zeigt sich erneut einer der großen Kritikpunkte von Band 1: Lisbetta handelt erneut absolut klischeehaft und zwar dermaßen, dass es fast schon übertrieben wirkt.
Ein großer Pluspunkt in Band 2 ist für mich der nun deutlichere Fantasy Anteil. Hier funktioniert erneut alles ganz locker und flockig mal eben nebenbei – scheinbare Herausforderungen werden fast schon mit spielerischer Leichtigkeit gemeistert. Wer hier mit der Erwartung des High Fantasy Genres rangeht (in gewisser Weise wäre es diesem zu zu ordnen), der sollte es daher gleich lassen. „Das Herz des Grafen“ ist wie schon Buch 1 eine unterhaltsame Lektüre für zwischendurch. Wer einfache Unterhaltung sucht, ist mit diesem Buch mehr als gut bedient.
Im Wesentlichen wären auch bei Band 2 erneut die gleichen Kritikpunkte wie für Band 1 anzubringen, doch wie schon im vorherigen Band störte es mich auch diesmal nicht so sehr. „Das Herz des Grafen“ hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Die Story ist zu einem guten Abschluss gekommen, offene Fragen gibt es nicht. Auch wenn Band 2 für mich teilweise etwas zu sehr in die Länge gezogen war, gefiel es mir unterm Strich doch noch etwas besser als Band 1. Daher gibt es auch eine kleine Punktaufwertung im Vergleich 🙂