[Blogtour] Morgen ist ein neues Leben

Seit gestern läuft die Blogtour zu Kerstin Hohlfelds neuem Buch „Morgen ist ein neues Leben“, ein Buch voller einzigartiger Charaktere und großen Schicksalen. Gestern hattet ihr bereits Gelegenheit bei Dani über eine Fotostrecke mehr über den Roman und seine Schauplätze zu erfahren. Heute nun steht die Autorin mir und euch Rede und Antwort zu ihrem Buch.

Hallo Frau Hohlfeld und vielen Dank für die Möglichkeit Ihnen einige Fragen zu Ihrem neuen Buch zu stellen. Beginnen wir gleich mit der ersten: Wie ist die Idee für „Morgen ist ein neues Leben“ entstanden?
Die erste Figur, die mir eingefallen ist, war Helena. Die tolle erfolgreiche Chirurgin, in deren Leben alles so perfekt erscheint und die nach außen hin ein Mensch ist, der alles erreicht hat und der eigentlich glücklich sein müsste. In Wirklichkeit ist sie müde, erschöpft, ihr Leben und ihre Ehe fühlen sich leer an. Ein Gefühl, das in unserer satten, reichen Welt gar nicht so selten ist.
Kann man so satt sein, dass man schon wieder hungrig ist? So voll, dass man sich leer fühlt? Ich meine ja.
Mich interessieren die Brüche im Leben meiner Figuren (und auch der Menschen um mich herum), denn sie formen und prägen den Charakter.
Entscheidungen, die wir im besten Wissen getroffen haben und die sich als Fehler herausstellen …
Gut Gemeintes, das uns beinahe an den Rand der Katastrophe bringt …
Menschen, die uns nicht gut tun und an die wir uns trotzdem binden …
Manchmal beginnt der Boden, auf dem wir stehen, einfach zu wackeln.
Ich glaube, eine Krise kann sich zu etwas Gutem wenden, wenn man sie nicht allein als Last sondern ebenso als Chance zum Wandel begreift.
Die Figuren im Roman müssen eine ganze Menge durchmachen, bis es soweit ist. Aber am Ende haben sie alle etwas hinzugewonnnen.
Die zauberhafte Insel Langkawi in Westmalaysia bildet die Kulisse für die Geschichte. Etwas Abstand tut ja manchmal gut, wenn man sprichwörtlich den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. So zumindest erlebt es Helena, die nach und nach begreift, was ihr wirklich wichtig ist.
In der Handlung des Romans fließen zahlreiche tiefreichende Themen zusammen – Auswanderung, gesellschaftliche Erwartungen und natürliche menschliche Schicksale. Zusammen ergeben sie ein eng gestricktes Netz aus Informationen und Entwicklungen, durch die jede Figur für den Leser „echt“ wird. Einiges basiert sicherlich auf ihren eigenen Erfahrungen. Was hat sie am meisten beeinflusst?
Meine Figuren „echt“ werden zu lassen, ihnen Leben einzuhauchen ist eines meiner Hauptanliegen in jedem Roman. Wenn Leserinnen mir sagen „Das könnte ja ich sein“ dann macht mich das sehr froh. Ich lese selbst Romane am liebsten, die mir unter die Haut gehen, mit deren handelnden Personen ich richtig mitgehen und mitfiebern kann. Eigene Erfahrungen und Wertvorstellungen fließen natürlich in jede Geschichte mit ein, das lässt sich gar nicht verhindern.
Beispiel: Als ich über Valentinas Jugend und ihr Studium schrieb, sah ich permanent Ost-Berlin der 80er Jahre vor mir. Ich habe damals selbst 18 Monate in Ost-Berlin gelebt. Die Gefühle und Erfahrungen jener Zeit haben sich mir tief eingeprägt. Dennoch sind meine Figuren und deren Schicksale zu allererst Produkte meiner Phantasie.
Was war für Sie am schwierigsten an diesem Buch?
Ganz klar: Dass ich mich beim Schreiben in Berlin am Schreibtisch und nicht am Strand auf Langkawi befunden habe. 
Ich habe die Geschichte der drei Frauen gern und mit Herzblut geschrieben. Meine Figuren werden für mich im Lauf des Schreibens lebendig, das ist immer wieder ein schöner und faszinierender Prozess. Manchmal ringe ich allerdings lange mit bestimmten Formulierungen oder hab das Gefühl, dass mir ein gerade wirklich guter Gedanke durch die Lappen gegangen ist.
Und am Ende heißt es: Loslassen!
Natürlich könnte man dies und jenes noch verbessern, noch ausführlicher beschreiben oder kürzen … was auch immer. Im Grunde könnte man jahrelang an jedem Text feilen und fände ihn trotzdem nicht gut genug. Ich behaupte mal, alle Autoren wollen den möglichst perfekten Text abliefern. Aber irgendwann ist Schluss. Dann ist Abgabetermin, der Verlag drängelt, will das Manuskript und Verlängerung ist nicht drin. Gut so. Sonst wären die Regale in den Buchhandlungen nämlich leer. 🙂
Gibt es eine Figur in „Morgen ist ein neues Leben“, die Ihnen besonders ans Herz gewachsen ist?
Im Prozess des Schreibens sind mir die meisten Figuren ans Herz gewachsen, bis in die Nebenrollen hinein. Tanjas direkte, manchmal etwas kratzbürstige Freundin Melanie z.B. Oder auch Jonathan. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Valentina … ach seufz … die finde ich einfach schön. Obwohl oder vielleicht gerade weil sie so schwierig ist und so viele Hürden überwinden muss.
Bei Tanja ging es mir so, dass ich ihr gegenüber regelrecht mütterliche Gefühle entwickelt habe und mir war von Anfang an klar, dass sie die größte und stärkste Entwicklung durchmachen würde.
Figuren bekommen ja gern ein Eigenleben, wenn die Geschichte fortschreitet und ich hab mich für Tanja gefreut, dass sie immer stärker und selbstbestimmter wurde. Eine richtig tolle mutige Frau, die aus ihrer Krise das Beste herausholt.
Ich erzähle gern Geschichten, in denen Menschen sich trauen, über ihren Schatten zu springen, etwas Neues zu wagen.
Können Sie sich selbst vorstellen auszuwandern und in einem fremden Land noch einmal ganz von vorn zu beginnen?
Warum nicht? Vielleicht in ein paar Jahren, wenn alle drei Kinder aus dem Haus sind und auf eigenen Füßen stehen. Allerdings kann ich im Moment noch nicht sagen, welches Land mich am meisten anziehen würde.
Vielleicht ist es die bessere Option, so viel wie möglich zu reisen. Da gibt es noch eine Menge Länder, die bei mir auf der Reisewunschliste stehen.
Und nun eine letzte Frage: Wenn Sie Ihr Buch in 3 Worten beschreiben sollten, welche wären das?
Eine Frage, die ich gern meinen Leserinnen nach der Lektüre stellen würde, und ich wäre sehr gespannt, was dabei herauskommt.
Ich würde sagen
gefühlvoll, nachdenklich, ehrlich.
Vielen Dank Frau Hohlfeld.
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Nun seid ihr dran. Im Rahmen der Blogtour gibt es wieder etwas zu gewinnen:
1. Preis Taschenbuch „Morgen ist ein neues Leben“ incl. Malaysia Stoffhülle & incl. Lesezeichen aus Malaysia Stoff
2.-5. Preis je ein Taschenbuch „Morgen ist ein neues Leben“ incl. Lesezeichen aus Malaysia Stoff
Was müsst ihr dafür tun? Nun in beantwortet die folgende Frage in den Kommentaren:
Was macht ein gutes Buch für euch aus? Beschreibt es in drei Worten.
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden
Morgen geht es weiter bei Ramona mit einem weiteren interessanten Beitrag zu „Morgen ist ein neues Leben“.
Hier noch einmal alle Themen im Überblick:
12.09. Absolut Ausdruckstark (Fotostrecke) bei Dani
13.09. Intensiv (Interview) hier bei mir
14.09. Charismatisch (Helena, Tanja und Valentina) bei Ramona vom Schmökereck
15.09. Familienbande bei Ramona vom Kielfeder Blog
16.09. Entscheidungen bei Manja
17.09. Bekanntgabe der Gewinner

28 Replies to “[Blogtour] Morgen ist ein neues Leben

  1. Es muss fesselnd sein, es soll ein Kopfkino entstehen und darf nicht langatmig sein.
    Danke für das tolle Interview. Jetzt weiß ich wieder mehr über die Autorin. Ich bin auch schon auf die anderen Tage gespannt.
    Liebe Grüße
    Nicole

  2. Guten Morgen,
    ein interessantes Interview, vielen Dank dafür.
    In ganz knappen Worten gesagt: berührend – spannend – lebendig <3
    Berührend kann vieles bedeuten .. ich meine damit auch zB bei Thrillern, das es mich halt auf irgendeine Art & Weise reizt und meine Gefühlswelten in Wallung geraten. Mit lebendig = Kopfkino im Kopf.
    Liebe Grüße
    Kati
    (katis-buecherwelt@outlook.de)

  3. Hallo und vielen Dank für diesen schönen Beitrag!
    Nun gut, in drei Worten, was für mich ein gutes Buch ausmacht: Spannung, Gefühle, Geheimnisse
    Viele liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag

  4. Hallo,
    nach diesem Interview bin ich noch neugieriger auf das Buch.
    Wie sollte ein Buch sein? Mal kurz überlegen, damit ich auch ja alles nenne, was mir wichtig ist. 😀
    Es sollte spannend, berührend und unterhaltsam sein.
    Schönen Sonntag noch,
    Amelie

  5. Vielen Dank für dieses tolle Interview.
    Für mich macht ein gutes Buch aus: Es muß mich berühren, spannend sein und sollte auch Tiefgang haben.
    Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag.
    Karin

    1. Vielen Dank für dieses tolle Interview.
      Für mich macht ein gutes Buch aus: Es muß mich berühren, spannend sein und sollte auch Tiefgang haben.
      Liebe Grüße und noch einen schönen Sonntag.
      Karin (Tiara)

  6. Hallo!
    Danke für dieses tolle Interview! Das liebe ich bei Blogtouren am meisten.Ein Interview mit der Autorin.Echt super.
    Was macht ein gutes Buch aus? Realitätsbezug, Leidenschaft, das man beim lesen mit fühlt!
    LG Marina Mennewisch

  7. Einen schönen guten Morgen und vielen lieben Dank für das tolle Interview! Es war sehr interessant 🙂
    Zur Frage: Nur in drei Worten beschreiben…das wird schwer 😀
    Also für mich muss ein gutes Buch spannend, berührend und mitreißend sein.
    Liebe Grüße
    Katharina

  8. Spannend, herzerwärmend, fesselnd. – In drei Worten gesagt, wobei mir da noch einiges einfallen würde. Wenn ich das Buch nach dem Lesen schließe, und Wehmut auf ein Lächeln trifft, oder ich glücklich seufze – dann war es ein tolles, mitreißendes Buch.
    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

  9. Ein tolles Interview. Ich liebe es wenn die Charaktere im Buch echt und lebendig wirken. Das scheint hier der Fall zu sein.
    Meine dreiz Wörter: fesselnd, emotional und unvergesslich ;-).

  10. Hii 🙂 Ein gutes Buch sollte mich in seinen Bann ziehen können sodass ich es nur ungern aus der Hand legen will, also sollte es spannend und fesselnd sein.
    Ein drittes Wort zu suchen was für mich ein gutes Buch beschreibt ist schwer da sich das immer ändert je nachdem welches Genre ich lese.. so wäre ich bei Fantasy froh wenn sich schöne und fanastische Bilder in meinen Kopf auftun. Während ich bei einen Liebesroman doch eher auf ertwas Herzerwärmendes wert legen würde.
    LG Cassie

  11. Hallo 🙂
    vielen Dank für dieses tolle Interview. Habe es gerade sehr gerne lesen. Und die Frage ist ja mal echt nicht einfach. Ein Buch in drei! Worten zu beschreiben. Puh. Spontan würde ich sagen:
    interessant, sprachlich toll, berührend.
    Liebe Grüße, Verena.

  12. Hallo,
    ein interessanter Beitrag! Ich würde wahrscheinlich die Worte „spannend, sympathisch und emotional“ wählen, obwohl ich die Auswahl wirklich schwierig finde 😀
    LG

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