[Blogtour] Leona – Ein Portrait von Leona Lindberg

Gestern ist sie gestartet, die Blogtour zum Buch „Leona – Die Würfel sind gefallen“. Auf Kasa’s Buchfinder konntet ihr bereits erste Eindrücke zum Buch bekommen. Heute geht es nun um die Hauptfigur und Namensgeberin: Leona Lindberg. Sie arbeitet als Ermittlerin im Dezernat für Gewaltverbrechen und betreut den Fall des sogenannten Mädchen Raubs.
Der Raub sorgt für große Aufmerksamkeit in den Medien und entsprechend auch in der Chefetage der Polizei. Dadurch muss sich Leona nicht nur um die Aufklärung kümmern sondern ist auch der verstärkten Beobachtung von Journalisten, ihrem direkten Vorgesetzen sowie der kompletten Chefetage ausgesetzt. Eine Situation, die auch bei „kleinen“ Gewaltverbrechen alles andere als einfach oder hilfreich ist.

Die Figur „Leona Lindberg“

Fakten

Name: Leona Lindberg
Familienstand: verheiratet mit Peter Lindberg
Kinder: 2
Beruf: Ermittlerin im Dezernat für Gewaltverbrechen
Leona ist eine scheinbar normale Person. Sie arbeitet als Ermittlerin im DGV (Dezernat für Gewaltverbrechen) und gilt als äußerst ehrgeizig und kompetent. Sie hat einen klaren Ermittlungsstil, gerät aufgrund ihres starken Charakters allerdings immer wieder mit ihren Vorgesetzten aneinander. Sie ist keine Frau die immer den Mund hält. Sie sagt was ihr nicht gefällt, wenn auch manchmal etwas unüberlegt. Daher könnte man sie auch als vorlaut und aufmüpfig empfinden.
Nach all den Dienstjahren als Polizistin konnte ich mich noch immer nicht an den Gedanken gewöhnen, eine von ihnen zu sein. Eine von vielen. Dennoch spielte die Arbeit eine wichtige Rolle in meinem Leben.

Zitat S. 7
Ehe und Familie

Ihre Familie und ihre Ehe mit Peter Lindberg sind Leonas Hafen, der Ausgleich zu ihrem von Gewalt geprägten Beruf. Leider läuft hier längst nicht mehr alles rund. Ihr Sohn Ben ist krank und auch mit ihrem Mann gerät sie immer öfter aneinander. Nach außen hin führen sie weiterhin eine gute Ehe, doch es zeigt sich deutlich, dass hier nicht alles im Reinen ist.
Jede kleine Meinungsverschiedenheit wuchs sich zu stundenlangen Diskussionen aus.
Allerdings nicht am Stück.
Denn dazu fehlte die Zeit.

Zitat S. 23

Elternhaus

Kellertreppe

Leona stammt aus einem gutbürgerlichen Haus und ist das dritte Kind ihrer Eltern. Ihre Mutter ist Hausfrau und ihr Vater entsprechend Alleinverdiener in der Familie. Er ist sehr autoritär und hat klare Vorstellungen und Erwartungen an seine Kinder. Ihre Kindheit war daher nicht unbedingt einfach und es gab zahlreiche Situationen, in denen Sie schon in frühen Jahren mit ihrem Vater aneinander geriet.
Papa öffnete die Tür. Schaute mich an und schüttelte den Kopf. Ich ging allein die Treppe hinunter. Wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu wehren. An die Kälte und die Feuchtigkeit, die mir entgegenschlugen und die mit jeder Treppenstufe zunahmen, hatte ich mich inzwischen gewöhnt.

Zitat S. 105

Leona ist kein normales Kind. Auch wenn ihre Eltern sie immer als gute Tochter und absolutes Wunschkind bezeichnen, gab es in ihrer Kindheit zahlreiche Probleme. Leona war neugierig, vielleicht neugieriger als andere Kinder und stellte dadurch so allerhand an. Der Unterschied zwischen richtig und falsch war ihr klar, doch immer wieder testete sie die Grenzen aus.
Als wir zu Hause ankamen, tat Papa, was er immer tat, wenn ich etwas falsch gemacht hatte. Er schloss die Tür zum Keller auf. Während ich die Treppe hinunterstieg, rief er Mama zu, dass er die verfluchte Scheiße allmählich leid sei. Dass er das nicht mehr länger mitmache. […] „Wir müssen sie weggeben.“

Zitat S. 116/117

Dies ist ein Wendepunkt in ihrer Kindheit. Kurz darauf findet Sie eine Freundin durch die sie lernt, was normal bedeutet. Immer öfter ist sie nun bei ihr, erlebt erstmals ein liebevolles Elternhaus und lernt so wie sie sich in verschiedenen Situationen benehmen muss. Das hilft ihr sich einzufügen und auch mit ihren eigenen Eltern besser zurecht zu kommen. Wirklich liebevoll ist ihr Verhältnis allerdings nie, auch die Berufswahl der Polizistin wird von ihren Eltern nicht befürwortet. Interessanterweise wird ihr Beruf teilweise fast schon ignoriert und ihr Mann Peter dagegen als Ernährer der Familie angesehen.

Charakter

Leona Lindberg ist ein starker Charakter, der das gesamte Buch trägt. Sie ist keine klassische Heldenfigur, hat zahlreiche Ecken und Kanten. Gerade diese Makel machen sie für den Leser jedoch so interessant. In „Leona – Die Würfel sind gefallen“ geht es nicht darum, die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Leona fasziniert, eckt an und stößt in gewisser Hinsicht ab. Sie ist anders als erwartet, vielschichtig und oft undurchschaubar. Ihr Leben gleicht einem Schauspiel, das auch der Leser erst mit der Zeit hinterfragen kann. Die tatsächliche Person ist dann gleichermaßen beängstigend wie faszinierend.
Tief in meinem Innersten hatte ich es immer gewusst. Auf Dauer wäre es unmöglich gewesen, die Fassade aufrechtzuerhalten. Die Fassade des braven Bürgers, des Durchschnittstypen, des Normalos.

Zitat S. 98

Liebe ist etwas, dass Leona nicht kennt. Bereits als Kind hat sie diese nur im Elternhaus ihrer besten Freundin erfahren, das Verhältnis zu ihren eigenen Eltern war dagegen eher nüchtern und so lernt sie nie was die Liebe zu einem anderen Menschen wirklich ausmacht. Die Eher mit ihrem Mann Peter geht sie daher auch nicht aus Liebe ein sondern eher aus einem Gemeinschaftsgefühl und der Erwartungshaltung der Eltern sowie der Gesellschaft. Es gilt als „normal“ zu heiraten und zwei Kinder zu bekommen. Genau aus diesem Grund hat auch Leona zwei Kindern und diese sind es, die in ihr tatsächlich ein Gefühl von Liebe wecken können.
Aber diese liebevollen, fast friedlichen Momente sind eher die Ausnahme in ihrem Leben. Leona Lindberg sucht den Kick, das Adrenalin, die Aufregung. Sie hat ihren Beruf nicht aufgrund ihres Vaters gewählt. Sie hat ihn aufgrund des täglichen Nervenkitzels doch irgendwann kehrt auch hier die Normalität ein und es wird für Sie immer schwieriger den gesuchten Adrenalinstoß zu erleben. Im Pokerspiel findet sie letztlich eine Alternative. Sie ist gut, spielt jedoch viel zu oft und zu viel. Heimlich natürlich und nur mit mäßigem Erfolg. Die Situation mit ihrem kranken Sohn macht es nur schlimmer, hohe Arztrechnungen sind an der Tagesordnung und zusätzlich zu diesen Schulden häufen sich auch die Spielschulden immer stärker an. Es ist ein Teufelskreis, der zahlreiche Problemfäden und Lügen hinter sich her zieht – nicht nur beruflich, sondern eben auch privat gesehen. In gewisser Weise ist Leona damit eine besonders tragische Figur und ihre Spielsucht sowie die Konsequenzen eines der zentralen Themen dieses Buches.
Ich hatte mich schon den ganzen Abend darauf gefreut. Mich danach gesehnt, in eine Welt zu fliehen, in der ich denselben Rausch erlebte, der mich früher auch bei der Arbeit erfasst hatte, den ich aber schon seit Jahren kaum mehr verspürte.
Eine Welt voller Kicks.
In der sich alles um einen herum auflöste.

Zitat S. 64
Blogtour-Leona

Ich hoffe ich konnte euer Interesse für Leona Lindberg und das Buch etwas wecken. Morgen geht es weiter mit der Blogtour bei Sabrina mit dem Thema Missbrauch. Ich bin schon gespannt auf ihren Beitrag. Ihr auch? Dann schaut bei ihr vorbei. Hier noch einmal die Blogtour im Überblick:
22.08. – Buchvorstellung bei Katja von Kasa’s Buchfinder
23.08. – Leona Lindberg im Portrait hier bei mir 🙂
24.08. – „Missbrauch“ – Sabrinas Leseträume
25.08. – „Presse & Polizei“ – Manjas Buchregal
26.08. – Interview mit Jenny Rogneby bei Gesakram
Natürlich gibt es auch diesmal etwas zu gewinnen: 5 Printexemplare von „Leona – Die Würfel sind gefallen“
Was ihr dafür tun müsst? Beantwortet mir einfach die folgende Frage in den Kommentaren:
Was macht einen guten Protagonisten für euch aus? Muss er zwingend sympathisch sein?
Eine solche Frage findet ihr unter jedem Beitrag zur Blogtour und könnt somit insgesamt fünf Lose für eines der Bücher sammeln. Ich bin schon gespannt auf eure Antworten und wünsche euch viel Glück 🙂
Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am 27.08. Mit eurer Teilnahme am Gewinnspiel erklärt ihr euch mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

15 Replies to “[Blogtour] Leona – Ein Portrait von Leona Lindberg

  1. Hm also ein bisschen Sympathie müssen meine Protagonisten schon haben. Es muss bei mir einfach klick machen damit ich in der Geschichte eintauchen kann.
    Lg Ricarda; – )

  2. Hi!
    Ich finde es schon wichtig, dass ich zu dem Protagonisten eine Beziehung aufbauen kann und das fällt mir halt schwer, wenn er mir „zuwider“ ist. Allerdings gibt es ja auch diese bösen Menschen, die man nicht leiden kann, die einen aber dennoch irgendwie fesseln und faszinieren. Deswegen finde ich halt, dass einfach dieses gewisse Etwas, so ein besonderer Funken, rüberspringen muss, der einen dann endgültig überzeugt.
    Also nein, der Protagonist muss nicht zwingend sympathisch sein, aber er muss dieses gewisse Etwas haben. Was ich allerdings gar nicht leiden kann, wenn er an Selbstüberschätzung leidet und/oder ihm alles so leicht von der Hand geht. Das nervt echt.
    Ich wünsch dir noch ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße
    Mira

  3. Hallo ,
    Nein , muss er nicht aber wichtig ist das er zu Geschichte passt und
    ich keine andere wahl habe als bis zu Ende lesen.
    Liebe Grüße Margareta

  4. Hallo,
    Mir ist wichtig, dass der Protagonist authentisch und glaubwürdig rüberkommt. Sympathie steht da erst an zweiter Stelle, aber natürlich ist es auch schön, wenn man die Hauptfigur mag!

  5. Ein guter Protagonist muss die Geschichte tragen, einen interessanten Charakter haben und sollte für mich zumindest etwas sympathisch sein.
    Liebe Grüße,
    Daniela

  6. Ich denke wenn ich von einer Geschichte so gefesselt bin das ich sie bis zum Ende lesen muß, ist der Protagonist schon etwas symatisch.
    Schönen Sonntag
    Ingeborg

  7. Für mich muss ein Protagonist vor allem authentisch und glaubwürdig sein. Er/Sie sollte in sich konsistent handeln und eine gewisse Persönlichkeit mitbringen, die durchaus Brüche haben darf. Sympathisch muss mir die Figur nicht unbedingt sein, ganz im Gegenteil, manchmal macht es auch unheimlich Spaß, eine Figur zu hassen, ging mir zuletzt bei „Gone Girl“ so.

  8. Hallo,
    der Protagonist muss mir nicht unbedingt symphatisch, aber authentisch sein. Sein Handeln muss für mich nachvollziehbar sein.
    Liebe Grüße
    SaBine

  9. Huhu 🙂
    Ein toller und interessanter Beitrag.
    Ein guter Protagonist muss nicht zwingend sympathisch sein.
    Er muss Charakter haben und eine Geschichte erzählen.
    Er muss auch nicht perfekt sein. Ich mag es wenn er Ecken und Kanten hat und dadurch authentisch und greifbarer wirkt.
    Das gibt einfach ein viel besseres und tieferes Gefühl dafür.
    Lg Susi Aly
    Buecherjunkie78@gmail.com

  10. Hallo,
    auch wenn die Hauptperson mir nicht sympathisch ist, muss das noch nicht bedeuten, dass das Buch schlecht ist. Für mich muss ein Ermittler auch Ecken und Kanten haben, denn aalglatte Typen sind doch im Grunde genommen weder besonders glaubwürdig, noch besonders interessant.
    LG,
    Heidi, die Cappuccino-Mama

  11. Guten Abend 🙂
    ein bisschen sympathisch muss mir die Hauptperson schon sein. Wenn es sich da eher um ein kolossales Arschloch handelt, dann brauche ich in jedem Fall einen Gegenspieler, den ich einigermaßen sympathisch finde, damit ich wirklich weiter lesen wollen würde. In ganz seltenen Fällen kann es auch mal passieren, dass ich das Buch trotzdem weiterlese, obwohl nichts davon zutrifft, aber das ist sehr selten und ich erinner mich nicht ans letzte Mal. Bei solchen Arschlochtypen habe ich meistens dann keine Lust eventuelle Nachfolgebände zu lesen. Wenn mich die Hauptperson schon vorm Lesen nervt, dann ist das kein gutes Omen. Dafür ist mir meine Lesezeit dann zu schade. Würde mich nämlich sicher nur aufregen.
    Liebe Grüße, Verena.

  12. Hallo,
    eine gute Hauptfigur ist sehr charismatisch und hat etwas besonderes… sie muss mir nicht zwingend sympathisch sein; dennoch sollte es im Buch jemanden geben, den ich sehr gerne mag; ansonsten gefällt mir das Buch ehrlich gesagt meistens nicht 😉
    LG

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