Bis die Flüsse aufwärts fließen

Als ich hörte, dass Amanda Prowse ein neues Buch veröffentlicht, musste ich es lesen! „Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel“ ist derzeit mein absolutes Lieblingsbuch und ich bin auch jetzt immer noch schwer begeistert davon <3 Da hat "Bis die Flüsse aufwärts fließen" natürlich einen recht schweren Start, aber ich war gespannt wie es abschneiden würde.
Mit einer Jacht um die Welt reisen. Mit der großen Liebe im Luxus leben. Im schicken Kostüm zur Arbeit gehen. All diese Wünsche haben sich für Jackie Davies nicht erfüllt. Stattdessen kümmert sich die Ende Dreißigjährige um ihren Mann Pete, ihre zwei Kinder und ihre kranke Mutter. Und manchmal fragt sie sich: Kann das wirklich schon alles gewesen sein? Dann steht plötzlich Sven vor der Tür, ihre Jugendliebe. Er könnte ihr das Leben bieten, das sie sich immer gewünscht hat. Und Jackie muss sich entscheiden – nicht nur zwischen zwei Männern, sondern auch dafür, endlich glücklich zu sein.

Einstieg

Der Einstieg ins Buch ist gewohnt einfach. Ich hatte nichts anderes erwartet und der Schreibstil war auch gleich wieder bekannt. Der Stil der Autorin ist hier unverkennbar und ich war glücklich endlich wieder etwas von ihr lesen zu können. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich den Anfang bereits in der Leseprobe gelesen hatte und etwas enttäuscht war als diese endete… Aber sie ist eben nur zum Reinlesen gedacht.


Handlung_Stil

Jackie ist eine Frau, die sich hauptsächlich um ihre Familie kümmert und nebenbei noch ihre an Demenz erkrankte Mutter pflegt. Sie ist eine sehr starke Person, die an ihren Aufgaben jedoch zu zerbrechen droht. Ihr Tag ist vollgepackt mit Arbeit, sodass sie kaum einmal Zeit für sich selbst findet. Ihre Erschöpfung ist über das Buch hin nahezu greifbar und ich habe mich so manches Mal gefragt, woher sie die Kraft nimmt, dennoch weiter zu machen. Das wird sehr schnell deutlich und als sie schließlich diesen Halt ebenfalls verliert, scheint alles in sich zusammen zu brechen.
Der Schreibstil der Autorin ist hier wie schon im ersten Buch absolut passend. Die Erschöpfung und das stetige Weitermachen bestimmen Jackies Alltag und als Leser fühlt man sich so manches Mal fast ebenfalls erschöpft. Es gibt verschiedene Situationen die sind einfach ungeschönt realistisch, das ist teils etwas beängstigend, teils aber auch abstoßend. Doch gerade das gefiel mir hier auch so gut. Hier geht es nicht darum eine heile Welt zu beschreiben, sondern das Leben und ein Schicksal mitsamt seinen Hürden und Steinen.

Fazit

Dieses Buch ist keine ganz so große emotionale Achterbahnfahrt wie „Auf Zehenspitzen berühre ich den Himmel“ wo ich fast ausschließlich geheult habe, oder auch „Einfach unvergesslich“, das ebenfalls wahnsinnig traurig aber auch wieder schön gewesen ist. „Bis die Flüsse aufwärts fließen“ ist ein Buch das mitreißt und Augen öffnet für die weniger schönen Situationen. Amanda Prowse hat es wieder einmal geschafft, dem Leser die Realität vor Augen zu halten ohne ihn damit zu erschlagen. Natürlich gab es auch hier Momente, bei denen ein Taschentuch definitiv angebracht war, doch diese überwiegen nicht.
Insgesamt ist „Bis die Flüsse aufwärts fließen“ ein ehrlicher Roman mit einem knallharten Blick für die Realität samt ihrer schwierigen Momente. Der Leser wird hier nicht in Watte gepackt, sondern erlebt alles hautnah und ungeschönt mit. Der flüssige Schreibstil der Autorin fesselt zusätzlich ans Buch. Es ist nicht ganz wie ich erwartet hatte doch deutlich besser als ich gehofft hatte. Damit kann es entsprechend auch nur eine Wertung geben.

5-Sterne

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