Wie ein fernes Lied

Wie ihr wisst, habe ich diesen Roman im Rahmen einer Blogtour gelesen. Als ich das Buch sah, war ich aufgrund von Cover und Klappentext bzw. Buchbeschreibung direkt neugierig und konnte schlichtweg nicht widerstehen. Das Cover finde ich übrigens überaus gelungen und absolut passend zu diesem Buch.

Hamburg,1939: Verzweifelt sieht Marga dem Zug hinterher, mit dem ihr Jugendfreund Michael in die Ferne reist. Seit sie denken kann, ist sie in den jüdischen Klarinettisten verliebt, zahllose Stunden verbrachte sie mit ihm in den Tanzlokalen der Hamburger Swingjugend. Obwohl seine Herkunft ihn zur Emigration nach Paris zwingt, ist Marga fest entschlossen, ihn wiederzusehen. Denn ihre Liebe ist wie ein Lied, das niemals verklingt. Doch in dessen süße Melodie mischen sich schon bald die kalten Klänge des Krieges …
Na Lust bekommen? Der Einstieg ins Buch ist gekonnt. Schon auf den ersten Seiten findet sich leichte Dramatik, die mich persönlich direkt an den Roman fesselte ohne mich gleich zu erschlagen. Es ist mein erstes Buch von Micaela Jary und ich muss sagen: ihr Schreibstil ist grandios. Die Zeilen fliegen mit einer Leichtigkeit dahin, dass selbst dramatische und eigentlich traurige Szenen irgendwie vorbei fliegen. Das wäre nun schade, wenn sie dadurch mich als Leser nicht erreicht hätten. Das genaue Gegenteil ist allerdings der Fall.


In meinem Beitrag vor einigen Tagen habe ich euch Marga vorgestellt. Sie ist eine Protagonistin, die mir bereits nach wenigen Seiten so sehr ans Herz gewachsen ist wie kaum eine zweite Romanfigur bisher. Jary hat es geschafft, mit Worten das Bild eines Menschen zu schaffen, der lebensfroh, ein wenig naiv und dennoch selbstbewusst durch das Leben geht. Marga durchlebte mit dem Zweiten Weltkrieg eine schwierige Zeit – nicht zuletzt für die Liebe. Natürlich hinterlässt dies bei der gerade einmal 18 Jahre alten Frau (zu Beginn des Buches) seine Spuren und formt ihren Charakter. Doch sie verhärmt keineswegs oder wird depressiv. Ganz im Gegenteil behält sie ihren Lebensmut und ihre Freude – selbst wenn es schwer fällt.
Ich glaub gerade das macht auch den Reiz dieses Buches aus. Es ist eigentlich ein Drama, das aber mit derart viel Freude und Leichtigkeit erzählt wird, dass es den Leser in keiner Weise niederschmettert. Das ist wirklich erholsam und brannte sich dafür nur noch umso mehr in meinen Kopf. Es ist mein erstes Buch der Autorin und ich muss gestehen, ich wurde bereits nach wenigen Seiten zum Fan. Wer sie noch nicht kennt, sollte dies unbedingt ändern und dieses Buch lesen. Es ist einfach wunderbar, grandios und unbeschreiblich gut. Dafür vergebe (wenig überraschend) die vollen fünf Sterne! Einen ersten Eindruck vom Buch aus dem Piper Verlag bekommt ihr auch über die Leseprobe rechts.

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