For Good – Über die Liebe und das Leben

Vergangene Woche Freitag war ich auf einer Wohnzimmerlesung mit Verena von Books and Cats. Nach der Buchmesse war dies schon unser zweites Bloggerkolleginnendate in diesem Jahr und entsprechend groß die Freude 😀 Da konnte der Abend ja eigentlich nur noch super werden 🙂 Vorgestellt wurden die Bücher von Ava Reed und Lisa Rosenbecker und nach einer sehr unterhaltsamen Fahrt nach Frankfurt kamen wir um kurz vor 16 Uhr gut gelaunt an. Auf dieser Lesung wurde unter anderem auch „For Good – Über die Liebe und das Leben“ vorgestellt und ja ihr kennt mich, ich bin skeptisch. Ava hatte es gar nicht so einfach mit mir und nach dem ersten vorgelesenen Kapitel war meine Neugier nicht geweckt.

Das Buch wurde anschließend rumgegeben und ich habe die Gelegenheit genutzt und auch gleich das zweite Kapitel vor Ort gelesen. Doch die Entscheidung dieses Buch zu lesen fiel erst aufgrund eines kleinen Nebensatzes, den Ava zur Erklärung eines weiteren Kapitels gesagt hat. Worum aber geht es nun in diesem Buch?
Was würdest Du tun, wenn Du das verlierst, was Deinem Leben einen Sinn gab?
Das, was Du mehr als alles andere auf dieser Welt geliebt hast. Würdest Du aufgeben?
Nach dem Tod ihrer großen Liebe Ben, beginnt Charlie in Trauer zu versinken. Immer wieder erinnert sie sich an die vergangenen Zeiten, in denen sie ihn kennen- und lieben lernte. Doch der Verlust droht sie zu ersticken und blind zu machen für das, was das Leben ausmacht. Charlie zieht sich völlig zurück und beginnt zu verstehen, dass nichts je wieder so sein wird wie es einmal war.

Einstieg

Der Einstieg ins Buch war für mich sehr einfach. Die ersten Kapitel habe ich auf der Lesung vergangenen Freitag vorgelesen bekommen bzw. eines selbst gelesen. Ich musste zwingend ein weiteres Kapitel lesen, da ein Buch immer eine ganz andere Wirkung erzielt, wenn es selbst gelesen wird. Das Buch hatte schon vor vergangenem Freitag mein Interesse geweckt, aber ich wollte erst einen Eindruck gewinnen. Ben und Charlie sind zwei Menschen, die sich kennenlernen, verlieren und erneut kennenlernen. Diese Grundidee hat etwas Wundervolles und würde sicherlich von vielen einfach als Schicksal bezeichnet werden. Gleichzeitig sah ich in diesem Buch einmal mehr das Potenzial mich emotional so richtig umzuhauen. Die Entscheidung es tatsächlich zu lesen fiel allerdings erst, als Ava Reed erzählte, dass Ben kleine Zettelchen im Haus versteckt, die Charlie nicht immer alle gefunden hatte und sie so immer wieder über diese stolpern würde. Das ist vielleicht etwas derb aber genau das weckte mein Interesse, denn hier versprach ich mir viel Gefühl.

Charaktere

Das Buch wird getragen von der Geschichte der beiden Hauptcharaktere, Ben und Charlie. Während Ben mich sofort begeisterte, empfand ich Charlie teilweise als anstrengend und etwas übertrieben. Gut sie hat ihren Mann, ihre große Liebe verloren und das ist nicht einfach. Dennoch gab es eine Art Barriere zwischen uns. Ich fand einfach keinen richtigen Zugang zu ihr. Stattdessen schüttelte ich bei verschiedenen ihrer Handlungen einfach nur den Kopf. Ben dagegen faszinierte mich von Beginn an und zog mich quasi durch dieses Buch.

Handlung_Stil

Zur Handlung gibt es hier eigentlich nicht allzu viel zu sagen. Die Kapitel unterteilen sich in die Gegenwart und in Erinnerungs-Kapitel wobei sich beides immer abwechselt. In der Gegenwart ist Ben tot und Charlie muss damit irgendwie zurecht kommen. In den Erinnerungskapiteln haben Leser die Möglichkeit auch Ben besser kennenzulernen. Ava Reeds Schreibstil ist hier sehr einfach und klar. Dadurch fällt es leicht der Geschichte zu folgen und sich darin zu verlieren.
Er fuhr sich durch die Haare und wirkte auf einmal verlegen. „Meine Güte, was plappere ich da?“

Zitat Kindle Pos. 463

Ich gebe zu, es gibt Situationen, die mich während des Lesens doch etwas verrückt gemacht haben. Das obere Zitat zeigt eine dieser Situationen, da ich mich auch jetzt einfach nicht mit plappernden Männern anfreunden kann. Ich habe im Anschluss sogar meinen Freund gefragt, wie er das sehen würde. Er enthielt sich dann einer Meinung, ließ aber meine Diskussionstirade über sich ergehen :* Es gibt noch zahlreiche weitere Zitate im Buch, die mich mehr als einmal schmunzeln ließen. Nur eines fehlte: Extreme Emotionen, die nach Taschentüchern verlangen.

Fazit

Ich muss sagen, ich hatte sehr genaue Vorstellungen von diesem Buch. Es wurde als emotionale Achterbahn beschrieben, ein Buch, dass den Leser erschüttert. Ich habe mir ein Buch erhofft, bei dem ich mich im Bett oder auf dem Sofa mit Tee und Taschenbüchern verkrieche. Das habe ich nicht bekommen, leider. Stattdessen habe ich ein Buch bekommen, das mich sehr gut unterhalten konnte, mehr als einmal zum Schmunzeln brachte und das ich in einer regelrechten Euphorie durchgelesen habe. Eigentlich nicht das, was man hier vermuten würde und ich frage mich gerade, ob ich vielleicht zu viele „traurige“ Bücher gelesen habe, dass ich mich diesmal eher amüsierte. Nun ja, insgesamt ist es ein wirklich gelungenes Buch, weshalb ich gute 4 Sterne vergebe.

4-Sterne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert