Enders

Nachdem ich in „Starters“ von Lissa Price bereits völlig von Callie und ihrer Geschichte gefesselt war, habe ich natürlich sehnsüchtig auf die Fortsetzung gewartet. Callie hatte mich direkt mit ihrem Mut und ihrer Bereitwilligkeit für ihren Bruder und ihre Freunde einzustehen überzeugt. Schon damals war ich fasziniert von der Welt ohne Erwachsene mittleren Alters, die Lissa Price hier geschaffen hatte.

Sie werden dir nicht helfen. Sie können dir nicht helfen. Du bist allein.
Seite 45
Der zweite Band beginnt erschreckend, wenn auch zunächst fast utopisch perfekt. Doch die Welt von Enders ist alles andere als schön und schon nach wenigen Seiten wird Callie in die Wirklichkeit zurück katapultiert – und mit ihr der Leser. Wer den ersten Teil gelesen hat, erkennt hier die verschiedenen Faktoren wieder, die schon im ersten Band begeistern konnten. Nichts ist so wie es scheint und noch viel mehr Fragen verbergen sich hinter jeder Antwort.
„Alle Chipträger sind Gefangene“, sagte ich. „Bis es uns gelingt, deinen Vater zu besiegen.“
Seite 111
Doch Callie steht nicht allein da. Neben ihrem uns schon bekannten besten Freund Michael aus dem ersten Band bekommt sie nun auch Hilfe von ganz unerwarteter Seite. Das ist so nicht geplant und auch alles andere als einfach für beide Seiten. Dennoch bin ich begeistert, wie Lissa Price diese Wendung in den Handlungsstrang integriert. Er ist völlig logisch und erscheint nicht nur ihren Hauptpersonen sondern auch dem Leser als einziger Ausweg. Wie schon in Starters hat die Autorin darauf geachtet ihre Figuren mit einem Charakter auszustatten, der nicht mal eben flüchtig entwickelt wurde, sondern den Leser mit Tiefe und vielen verschiedenen Facetten überzeugt.
Seine Blicke wanderten zwischen uns hin und her. Dann wies er mit dem Kinn auf Hyden. „Leider weiß er entschieden zu viel.“ Er wandte sich dem Wachposten zu. „Einsperren!“
Seite 259

Die Handlung ist in diesem zweiten Teil deutlich spannender gestaltet als im ersten Buch. Während in Starters zahlreiche Grundsatzdiskussionen geführt wurden, begeistert Enders mit einem turbulenten Handlungsfaden, der den Leser kaum Zeit zum Atmen lässt. Gerade die zweite Hälfte des Buches habe ich regelrecht verschlungen, da ich mich nicht von der Geschichte um Callie losreißen konnte. Das Ende zeichnete sich leider schon etwa 100 Seiten vorher ab, was der Spannung allerdings keinen Abbruch tat. Die Zufälle, durch welche einige Handlungsstränge schließlich jedoch zusammenfanden, wirkten manchmal schon ein wenig unrealistisch. Insgesamt muss ich sagen, ist der zweite Teil jedoch noch besser als der erste. Aus diesem Grund gibt es für Enders auch die vollen fünf Sterne von mir 🙂
Vielen Dank an dieser Stelle auch an Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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