Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks

Dieses Buch des ya! Imprints von Harper Collins habe ich über Blogg dein Buch bekommen, denn mal ehrlich: Der Titel schreit quasi danach gelesen werden zu wollen und so stand schnell fest, das ich es lesen wollen würde. Ich habe es später auch auf der Buchmesse gesehen und freute mich da bereits darauf es zu lesen 🙂

Es war der zwanzigste Dezember. Hinter mir lagen genau sechs Monate mit Steven. 183 Tage voller Küsse, bevor die Gleichung sich änderte. Unwiderruflich. Das letzte Mal, dass Lexie glücklich war, war davor. Als sie einen wunderbaren Freund hatte, den Traum, Mathematik zu studieren, und einen Bruder. Tyler. Nun ist sie für die anderen nicht mehr das Zahlengenie, sondern nur noch das Mädchen, dessen Bruder sich umgebracht hat. Um mit der Trauer fertigzuwerden, beginnt Lexie, ihre Gefühle aufzuschreiben. Doch leider ist das Leben keine Gleichung, sonst könnte sie die quälende Ungewissheit auflösen: Tyler hat ihr vor seinem Tod eine SMS geschickt, die sie nicht beachtet hat. Hätte sie alles ändern können? Der Gedanke verfolgt Lexie wie ein Schatten. Bis sie erfährt, was es braucht, um ihr Glück wahrscheinlicher zu machen.
Ausgehend vom Klappentext weiß man ungefähr in welche Richtung dieses Buch gehen wird. Ich würde es nicht unbedingt als Unterhaltungsliteratur bezeichnen, denn hier steht klar ein ernstes Thema im Vordergrund. Umso gespannter war ich wie die Autorin damit umgehen würde und wie sie es dem Leser nahebringt. Die Schwierigkeit bei einem solchen Them liegt darin den Leser nicht in die Depression zu führen und im Rückblick muss ich sagen: Es ist ihr gelungen.
Alexis befindet sich in ihrem letzten Jahr auf der Highschool als sich alles plötzlich ändert. Damit wird nicht nur ihr Leben durcheinandergebracht sondern auch entscheidend verändert. So etwas wie Glück scheint es nicht zu geben und auch Liebe ist eigentlich nicht mehr als ein Zusammenspiel chemischer Prozesse.
Erst mal möchte ich festhalten, dass es nicht meine Idee war, das hier aufzuschreiben. Die kommt von Dave. Meinem Therapeuten. Er glaubt, dass es mir schwerfällt, meine Gefühle auszudrücken, und deswegen hat er vorgeschlagen, dass ich in ein Tagebuch schreibe…

Zitat S. 11

Und ich schreibe in ein Tagebuch, dass ich nicht in ein Tagebuch schreiben will.

Zitat S. 13

Der Einstieg ins Buch gibt einen guten Eindruck vom Schreibstil des Buches. Es unterteilt sich in verschiedene Abschnitte – erzählte Kapitel aber eben auch Tagebucheinträge. Letztere machen das Gefühlsleben von Alexis noch deutlicher auch wenn die restliche Handlung ebenfalls aus ihrer Sicht dargestellt wird. Dennoch sind es gerade die Einträge im Tagebuch, die ihre Entwicklung im Buch aufzeigen. Die Autorin hat hier ein sehr gutes Mittel gewählt um dem Leser die Gefühlswelt ihrer Protagonistin aufzuzeigen ohne den Leser damit zu erschlagen.
Obwohl der Arzt gesagt hatte, dass Ty für die nächsten 24 Stunden unter strenger Beobachtung stehen müsse, stieg Dad nicht mal aus dem Wagen.

Zitat S. 57

Die Handlung selbst ist in diesem Buch eher nebensächlich. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass ich dies einmal über ein Buch sagen würde. Dieses Buch lebt nicht von seiner Handlung. Reduziert man es nur darauf ist es vermutlich eher langweilig, denn es passiert nichts Wesentliches. Dieses Buch lebt von seiner Protagonistin und ihrer Entwicklung. Ich glaube mit diesem Buch habe ich erstmals verstanden was gemeint ist, wenn ein Buch als „interessante Charakterstudie“ bezeichnet wird. „Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks“ ist in erster Linie genau das: Die Darstellung eines Charakters, seiner Gedanken, Eindrücke und erst an letzter Stelle seines Lebens. Es werden die verschiedenen Einflüsse dargestellt, die uns zu dem machen was wir sind.
Ihm war langweilig. Er hatte meinen ersten Kuss gestohlen weil ihm langweilig war. Das Grauen! Das Grauen!

Zitat S. 84

Insgesamt ist dieses Buch eine gekonnte Mischung aus Schicksal, Gefühlen und Entwicklung. Es gab verschiedene Situationen, in denen ich einfach nur geschockt war und einige andere, in denen ich tatsächlich auch schmunzeln musste. Dieses Buch ist meiner Meinung nach eines der besten Bücher des Jahres. Es hebt sich ab von allen anderen, die ich bisher gelesen habe und auch wenn es sicherlich kein einfaches Buch ist, so doch ein in jedem Fall empfehlenswertes. Ich vergebe daher die vollen 5 Sterne für „Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks“.

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