Die Nacht brennt

„Die Nacht brennt“ ist ein Titel auf den ich eher durch Zufall aufmerksam wurde. Der Titel klang interessant, aber es war eigentlich erst der Klappentext, der danach schrie dieses Buch lesen zu müssen.

Stick und Mac sind beste Freunde und wollen nur eins: raus aus Manchester, raus aus der Enge der Familie, der Wohnung, der Clique. Sie wollen mit dem Auto nach Málaga fahren, um einen Sommer voll Partys, Alkohol und Frauen zu erleben und vielleicht nie wieder zurückzukommen. Doch in der Nacht ihrer Abschiedsparty wird Mac erstochen. Stick steht unter Schock und muss mit seiner Trauer, seiner Wut, seinem Wunsch nach Freiheit und familiärer Geborgenheit klarkommen. Dann lernt er »J« kennen, ein Mädchen mit pinken Haaren und Piercings. Endlich scheint sich für den 17-Jährigen etwas zum Positiven zu wenden. Doch Sticks Wut ist nach wie vor da, und die Unruhen von London greifen bald auch auf Manchester über …

Einstieg

Der Einstieg ins Buch war insgesamt gut – für mich persönlich ein klein wenig schleppend aber dennoch absolut passend zum Buch. Um die Story wirklich zu verstehen, ist etwas Vorerzählung oft unverzichtbar und im Nachhinein finde ich, dass das Buch erst dank dieses sanften Einstiegs in sich abgerundet ist.

Charaktere

Stick und Mac sind beste Freunde, auch wenn ich den Spitznamen „Stick“ irgendwie noch immer etwas furchtbar finde, passt er doch zum Jungen. Das Verbrechen an Mac ist furchtbar und wirft Stick völlig aus der Bahn. Sein Leben war vorher schon nicht einfach, seine Mutter mit einer Zwangsstörung und das Verhältnis zu seinem Vater und dessen neuer Frau ist auch alles andere als gut. Nicht überraschend also, dass Stick zunächst niemanden findet, mit dem er wirklich reden will. Jeder denkt, er weiß was gut für ihn ist, was er nun machen müsste, doch keiner erfasst die Tragweite der Situation in vollem Ausmaß.
Dann lernt er J kennen, ein ihm völlig fremdes Mädchen und so komplett anders als alle, die er kennt. Bei ihr muss er sich erstmals nicht rechtfertigen, er kann einfach leben und frei sein.


Handlung_Stil

Sarah Butlers Schreibstil ist super und absolut passend für dieses Buch. Die Emotionen, die Trauerbewältigung und alle damit verbundenen Begleiterscheinungen werden von ihr so einfach und mitreißend dargestellt, dass es mir beim Lesen leicht fiel ins Geschehen einzutauchen und Sticks Weg nachempfinden zu können. Dadurch ist auch die Handlung sehr gut. „Die Nacht brennt“ ist kein Buch voller Action, Spannung und wilden Verfolgungsjagden. Das braucht es hier aber auch nicht um beim Lesen zu überzeugen und zu fesseln. Dieses Buch lebt von seinen Emotionen, der Jugendlichkeit und dem passenden Stil der Autorin.

Fazit

„Die Nacht brennt“ ist ein empfehlenswerter Jugendroman, packend und voller Emotionen. Es liest sich fast in einem durch, doch manchmal habe ich zur Handlungsweise Sticks keinen rechten Draht gefunden. Er ist ein sympathischer Junge, der einiges durchmachen musste und auch jetzt nicht unbedingt ein einfaches Leben hat. Die eine oder andere Trotzreaktion fand ich dennoch etwas übertrieben, wobei dies sicherlich Auslegungssache ist und mehr meinem persönlichem Empfinden entspricht.
Insgesamt vergebe ich 4 Sterne und in jedem Fall eine Leseempfehlung da dieses Buch zu den wenigen gehört, die sich gekonnt mit der Trauerbewältigung auseinandersetzt ohne den Leser dabei zu erschlagen.

4-Sterne

Mehr Infos zum Buch findet ihr auf den Seiten des Droemer Knauer Verlags.

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