Die Legende des Weltenwandlers

„Die Legende des Weltenwandlers“ ist mir durch eine Vorstellung des Verlags aufgefallen und im ersten Moment war es vor allem der Titel, der mich aufhorchen ließ und neugierig machte. Weltenwandler klingt nach etwas Mystischem und vielen Geheimnissen, da kann ich einfach nicht wiederstehen. Dieses Wort in Verbindung mit „Legende“ ist einfach unschlagbar finde ich und so war der Klappentext beinahe schon Nebensache 😉 Dennoch bestätigte dieser mein Interesse an dem Buch und nun habe ich es endlich gelesen.

Annabella, kurz Aella genannt, hat drei Probleme. Erstens: Ihre Abiturprüfungen stehen unmittelbar bevor. Zweitens: Sie ist unsterblich in ihren besten Freund Ken verliebt, der seit neun Jahren bei ihr und ihrer Großmutter lebt und den sie irgendwie davon überzeugen muss, dass sie die perfekte Frau für ihn ist. Und drittens: Ken heißt eigentlich Ukog, kommt aus der Dimension Darnoc und hat den Auftrag, irgendwann die Erde und mit ihr die gesamte Menschheit zu vernichten.

Aella weiß, dass sie die Einzige ist, die Ken dazu bringen könnte, die hiesige Dimension, und damit alles, was sie kennt, zu verschonen. Doch wie soll sie das schaffen, ohne Ken dabei in Gefahr zu bringen?

Als eine Freundin aus Kindertagen auftaucht, sieht Aella in ihr den ersten Menschen, dem sie sich anvertrauen kann – und Bea hat auch sofort einen »Masterplan«. Doch die Zeit wird knapp: Ein weiterer Darnocianer kommt auf die Erde und der Zeitpunkt der Entscheidung rückt immer näher …
Die Grundidee des Buches von Janina Ebert aus dem Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag klingt im ersten Moment nicht unbedingt überragend. Ein Junge kommt aus einer Parallelwelt um die Erde zu vernichten und wird dann von einem Mädchen vielleicht aufgehalten, welches er zufällig bei seiner Ankunft kennenlernt. Klingt etwas abgedroschen und haut mich persönlich nicht direkt um. Dennoch bietet diese Idee genug Potenzial um daraus eine herausragende Geschichte wachsen zu lassen.
Ich muss ihn töten, dachte ich und mein Herz fühlte sich an wie ein Nadelkissen. Wenn ich weiter auf dieser Erde leben will, muss ich die Information, die er mir gegeben hat, nutzen und ihn töten.
Zitat Seite 17
Der Einstieg ins Buch ist gut gewählt und gibt dem Leser Zeit sich in die Situation einzufinden. Die Handlung beginnt mit dem Tag von Ukogs bzw. Kens Ankunft. Der Schreibstil ist hier nicht überragend und für meinen Geschmack fast schon etwas zu einfach. Da es sich jedoch um ein Jugendbuch handelt, werde ich dies nicht als Negativpunkt werten. Der Schreibstil ist passend für junge Leser, stellt die Situation ausreichend vor und schafft es zudem den Leser direkt auf Aellas Seite zu ziehen. Etwas schade finde ich jedoch, dass Aella fast schon klischeehaft in ihrer Verhaltensweise ist. Die Figur an sich ist nichts Besonderes, sie erhält nur eine grundlegende Tiefe und erschien mir manchmal schon ein wenig arg kindisch.
Glücklicherweise mindert dies das Lesevergnügen nur geringfügig. Ken bzw. Ukog ist dagegen eine Figur, die fast schon amüsant ist aufgrund ihrer unwissenden Überzeugung. Teilweise wird dies durch einige tiefgründige Erkenntnisse unterstützt, die sich im Verlauf der verschiedenen Unterhaltungen der beiden Charaktere ergeben. Leider wirken diese aber manchmal schon etwas zu absichtlich platziert, was sie wieder relativiert.
Insgesamt halte ich „Die Legende des Weltenwandlers“ für ein durchaus empfehlenswertes Buch insbesondere für junge Leser. Hier soll eine bessere Einstellung zur Umwelt und den Mitmenschen transportiert werden. Für ältere Leser ist dies allerdings manchmal schon wieder zu gestellt und vorhersehbar. Schade, doch glücklicherweise bietet die Handlung bzw. die Idee hinter dem Buch auch trotz der Schwächen noch gutes Lesevergnügen. Dafür vergebe ich knappe 4 Sterne.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert