Die Erben von Atlantis

„Die Erben von Atlantis“ aus dem Heyne Verlagist mir zunächst über das Cover aufgefallen. Die große blaue Blase mit einem Körper darin wirkte wie ein echter Blickfang. Erst danach las ich den Titel und schließlich auch den Klappentext.

Owen Parker lebt in einer Welt, die durch die Klimaerwärmung nahezu unbewohnbar geworden ist: Die Sonne stellt eine tödliche Gefahr dar, und die Menschen haben ihre Städte unter die Erde oder unter riesige Kuppeln verlegt. Owen kennt keine andere Welt und hält sich für einen völlig normalen Jugendlichen – bis er im Feriencamp beim Tauchen die Kontrolle verliert und feststellt, dass er ohne Sauerstoff mehr als zehn Minuten unter Wasser atmen kann. Er scheint über uralte, angeborene Fähigkeiten zu verfügen, die nicht nur ihm, sondern der gesamten Menschheit das Überleben auf dem zunehmend unwirtlichen Planeten ermöglichen könnten. Wenn Owen nur einen Weg findet, diese Kräfte zu begreifen und zu kontrollieren …
Die große Hitzewelle hat im Buch längst begonnen. Von den mit Schnee und Eis bedeckten Polen ist nicht mehr viel übrig und auch die UV-Strahlung hat auf der Erde bedrohlich zugenommen. Viele Menschen wohnen daher unter der Erde oder unter speziellen Kuppeln, die etwas Schutz geben soll. Die Kuppeln gelten als eine Art Paradies, denn hier soll angeblich noch vieles so sein wie vor der großen Katastrophe. Doch so schön das Idyll zu sein scheint, alles wirkt irgendwie unecht.
Das Buch beginnt im Camp Asgard. Owen verbringt hier einige Zeit und es erinnert stark an eine Art Ferienlager. Er ist Außenseiter in seiner Hütte und wird den ganzen Tag über gepeinigt von seinen Mitbewohnern. Er ist nicht der einzige, doch von den anderen Bewohnern erfahren wir als Leser hier eher wenig. Sie werden grundlegend vorgestellt, denn der Autor fokussiert sich in der Erzählung von Anfang an auf Owen, sein Leben und seine Handlungen. Das wirkt mit den Seiten leider etwas langatmig, denn über mehrere Tage begleitet man ihm nur bei seinen Beschäftigungen. Unterschwellig zeigen sich jedoch auch die ersten Veränderungen, die den Grundstein für die weiterführende Handlung legen. Leider merkt man das aber erst, wenn man etwa die Hälfte des Buches gelesen hat – zumindest ging es mir so. Vorher scheint es fast ein normales Teenagerleben unter den gegebenen Umständen und mit einigen Besonderheiten zu sein.
Ich meine, sollten wir wirklich einfach nur tun, wozu wir Lust haben? Hat genau das nicht den ganzen Planeten erst ruiniert? Weil wir es cool fanden, mit unseren Holofreunden aus Dubai rumzuhängen, dabei Sushi in einer mexikanischen Fastfoodkette zu essen und uns die Klamotten, die wir vom Bett aus bestellt hatten, nach Hause liefern zu lassen?
Zitat Seite 169

Der Dystopie-Ansatz der Handlung geht im Buch irgendwie verloren. Mehr wirkt es auf mich wie ein Fantasyroman, der sich ein paar dystopischer Elemente bediente um den passenden Rahmen für seine Handlung zu schaffen. Das macht dieses Buch in meinen Augen allerdings nicht schlechter, eher im Gegenteil. Die Handlung wirkt so etwas realistischer. Zudem bediente sich der Autor verschiedener Mythen, insbesonderer jener von Atlantis wie schon dem Titel nach zu vermuten gewesen ist.
Der Schreibstil im Buch ist in sich flüssig und die Handlung logisch aufgebaut. Die Charaktere, wenn auch nur eher oberflächlich vorgestellt, wirken sympathisch und mit der Zeit fieberte ich beim Lesen auch etwas mit. Dennoch kann ich nicht in große Begeisterungsstürme ausbrechen, da ich gerade den Einstieg eher etwas langatmig fand. Zum Ende hin nahm das Buch jedoch deutlich an Fahrt auf und ich freue mich schon ungemein auf die Fortsetzung 🙂 Insgesamt gibt es daher von mir solide 4 Sterne.

2 Replies to “Die Erben von Atlantis

    1. Das stimmt, ich habe es auch behalten, da es ja eigentlich noch weiter geht. Bisher habe ich aber auch nichts von einer Fortsetzung gesehen. Dennoch warte ich drauf…
      Ach so: bei Tauschticket könntest du ggf. Glück haben. Da ist immer mal eines im Angebot 🙂
      Gruß
      Annett

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