Die azurblaue Insel

Dieses Buch war eine Entdeckung aus einer Information des Knaur Verlag. Das Cover verbreitet ein Gefühl von Urlaub und der Klappentext verspricht kurzweilige Unterhaltung – genau das richtige für ein paar entspannte Lesestunden.

Nach dem Tod ihres Vaters sind die Schwestern Pell und Lucy Davis ganz auf sich allein gestellt. Von ihrer Mutter wissen sie nur, dass diese vor zehn Jahren die Familie über Nacht verlassen hat und seitdem auf Capri lebt, ohne jemals wieder Kontakt zu ihren Kindern aufgenommen zu ­haben. Kurzerhand beschließt Pell, nach Capri zu reisen und ihre Mutter nach Hause zurückzuholen. Doch dann erfährt sie, warum die Mutter sie damals wirklich im Stich gelassen hat …
Der Klappentext verspricht einen Roman mit Gefühl und einer Prise Schicksal. Gut, die Beziehungen der Hauptpersonen zueinander scheinen alles andere als einfach und doch klingt es zumindest vom Klappentext her nicht allzu schwerwiegend. Der Einstieg ins Buch ist dann auch wie erhofft angenehm leicht.

Pells Gesichtsausdruck ließ sein Herz einen Schlag aussetzen. Er fragte sich, ob Lyra durch das Fernglas das volle Ausmaß ihrer Wirkung auf ihre Tochter abschätzen konnte.
Zitat S. 17

Die Handlung des Romans setzt direkt mittem im Geschehen ohne beim Leser jedoch das Gefühl zu hinterlassen, dass wichtige Informationen fehlen. Die Personen werden während des Erzählens vorgestellt, ihre Vergangenheit wie auch ihre Eigenschaften scheinen sich so während des Lesens zu entwickeln. Ein sehr angenehmer Stil, der sich wie ich finde gut und flüssig liest.

Zusammen mit meiner Mutter mit Lucy sprechen – wie soll ich anfangen?
Es war wie die beste, seltsamste und beruhigendste und doch wundervollste Wiedervereinigung.

Zitat S. 73

Neben den Figuren ist auch das Geschehen des Buches ein wesentlicher Bestandteil. Das Erstaunliche dabei: es passiert nicht einmal etwas sehr Besonderes oder gar Spannendes. Es ist die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander, welche dieses Buch so unterhaltsam macht. Es besitzt Tiefgang ohne dabei den Leser zu erschlagen. Dies liegt nicht zuletzt auch am Schreibstil der Autorin, der über das gesamte Buch hinweg herrlich leicht und flüssig bleibt.
Was hatte ich erwartet? Einen unterhaltsamen Roman für entspannte Stunden mit guter Handlung ohne zu sehr anzustrengen. Habe ich das bekommen? Ja und noch einiges mehr: ausgewogene Figuren, sympathische Protagonisten, Gefühle und Tiefgang ohne erschlagen zu werden. Insgesamt ist „Die azurblaue Insel“ von Luanne Rice ein wirklich tolles Buch, dass ich nicht nur als Urlaubslektüre unbedingt empfehlen würde. Dafür gibt es von mir die vollen 5 Sterne.

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